Typisch Münsterland?
Die zweite Folge der Serie.
Die Sonne macht sich in dieser Zeit etwas rar, und doch gehört sie für mich auch zum typischen Münsterland – wenn sie mal nicht allmählich typischer wird, als uns lieb ist. Aber noch ist sie mir lieb.
heim@t 2
Wo ich bin
Wo ich gerne bin
Wo ich geboren bin
Wo ich gerne gewesen bin
Wo ich meistens bin?
Wo ich ich bin
Wo ich wir bin
Wo du bist.–
Auf der Suche nach einem anderen Landschaftsbild
Für diejenigen, die gerne die Originale dazu finden möchten oder auch etwas weniger verfremdetes Münsterland betrachten, gibt es hier wieder eine kleine Galerie, in der Fotos von morgens bis abends zu sehen sind (nach Aufnahmezeit geordnet), aus verschiedenen Jahreszeiten gemischt:
Ganz tolle Aufnahmen! Unglaublich wie viel Stimmung ein Licht im Bild bringen kann. Gut gemach!
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Sorry!
war erstaunt über die Bandbreite der Assoziationen, die ich alle irgendwie nachvollziehen kann. Hab ich da irgendetwas falsch interpretiert, hab ich mich gefragt und mich noch mal auf die Wirkung des Beitrags auf mich konzentriert. Trotzdem bleibt bei mir der positive Nachklang und auch dieses Heimatgefühl, das Bilder und Text bei mir herstellen . Allerdings hat sich der Heimatbegriff bei all den verschiedenen Assoziationen verschoben, mehr zum Inneren des Menschen?
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Die Bandbreite hat mich auch erstaunt und gefreut, liebe Petra. Die Verschiebung der Heimat in das Innere des Menschen und hin zu geliebten Menschen auf dem Lebensweg empfinde ich ebenfalls.
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Hier war ich ja schon einmal . Dieses Mal hab ich mehr in den Kommentaren geslesen un d w
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Hi Jane, really nice to welcome you here. Yes, I remember having read your comments on Lynn’s web.
If you are thinking about the photo with the morning sun coming up over the fields, it is a birch tree the rays are passing through. On the photo with the fence in the foreground, you can see mostly hazel bushes.
About the making of the lead image I wrote a bit in one of my answers to Lynn above. Maybe you have found it in between.
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HI Ule, I found you through Lynn. Enjoyed these landscapes, especially the sun coming through the willow (?) tree. I’m still trying to figure out your lead image. Interesting!
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wahnsinnig schöne eindrücke. wintersonne macht eine ganz besondere stimmung, das gefällt mir sehr!
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Wir brauchen sie im Winter mehr als im Sommer, nicht wahr?
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da hast du wohl recht!
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Seltsam- ich lese die Kommentare und kann aus dem verfremdeten Bild keinen Schrecken herauslesen. Die Windräder im Hintergrund wirken auf mich wie zarte, schmale Türme. Und darüber spannt sich ein großartiger Himmel.
Es ist eine Landschaft, die Stille einfordert.
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Da sieht man, wie unterschiedlich Bilder auf uns wirken, je nach unseren Erfahrungen und Prägungen sehen wir sehr Verschiedenes. Bei Texten ist es sicher ähnlich, vielleicht nicht ganz so extrem. Danke, dass du deinen Eindruck mitteilst, liebe Gabriele, die Vielfalt hier freut mich sehr.
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Sorry for the typos in my comment. Ugh. By the way, I didn’t have a negative reaction to the abstract – the black hole sun part is unnerving but the rest of the image is interesting. To me anyway! 😉
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The nonsky part of the photo was taken from a firewatch tower high above the woods in our „neighborhood“. I used the (for me) new technique of frequency separation which separates texture from colour and shows them on seperated layers so you can edit them separately. This is usually more often used for skin retouching in portrait photography.
I only used the texture layer which I further changed in light and contrast and then blended with the evening sky of a different photo. The work on it was fun and informative at the same time.
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Interesting – that’s in Photoshop, right? I like the result of separating the color from the texture – I didn’t even know you could do that. 🙂 I can imagine it must have been fun to work on that image!
And the tower – it’s always fun to get up high and see things from a new perspective, especially where you live.
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Yes, it is in PS. I’m sure you could find YouTube information about How to do frequency separation. But your photos are great without extreme processing.
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The abstract is really nice, Ule, and the first photo has lots of atmosphere, too, with the bright light and the frost, and the wide-open spaces. Reading the (translated) comments interests me too…your last two sentences to Lyrifant, for example, are fascinating. By coincidence I think, I’ve been toying with the idea of doing a Reken post. I think I have enough images. Maybe it will lsightly compliment what you’re doing. It can’t possible dig as deep, since I was only there for a day, but sitlll….
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This sounds really interesting, dear Lynn! A complementary post from your perspective would be great, a flashlight glance I could say.
The first photo is from a series of frosty winter impressions I really love, maybe also because I’m so proud of having got up and gone out so early 😉.
As always I’m so pleased with your remarks on my contribution – for more private thoughts, I’ll mail as soon as this overly busy period will be over.
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That’s funny about going out early – I understand SO well. I can see a tiny bit of ice on the creek outside our window right now. If I went out I could try making some macro ice photos, but will it happen? Doubtful! It’s 3 degrees C now. We’ve had lots and lots of rain this year, a little snow, and mostly mild temperatures. The grass is brilliantly green from all the rain and it’s getting easier to go out every day, but when the clouds and wind arrive – brrr!!! The frost in your photos is beautiful, and it was worth it. 🙂
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So, ich fall mal mit der Tür ins Haus: Das bearbeitete Bild steht für mich in eigenartigem Widerspruch zum Text. Der Text beschwört für mich einen Ort der Vertrautheit und des Vertrauens (auch durch die Stabilität, die ihm die anaphorische Struktur gibt), das Bild dagegen ruft in mir eine Assoziation zum ‚Day after‘ wach und ruft daher eher eine Vorstellung von totaler Heimatlosigkeit auf den Plan – unterstützt wird das Ganze durch die rauchenden Schlote und vor allem durch die ausgelöschte bzw. durch das schwarze Loch ersetzte Sonne. Das Bild tut mir nahezu physisch weh, ja, ich finde es sehr beklemmend, auch durch die vielen kleinen Verletzungen, die Deine (Atom-?)Schneeschicht aufweist. Allerdings ist die Frage ob der Text nicht auch eher Heimat beschwört als wirklich atmet. In Deinen Beitrag rein kam ich ja zunächst über das zauberhafte Sonnenbild vom Frostmorgen, da geht mir voll das Herz auf. Und in Kombination damit liest sich Dein Text deutlich idyllischer. Aber das ist ja wohl gerade nicht Deine Intention. Heimat zu definieren über ihren Verlust und über den Versuch, sie festzuhalten (etymologisch ist Schnee das, was haften bleibt) – das finde ich einen spannenden Ansatz.
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Du hast Recht: in dem verfremdeten (schon hier: gegensätzlich zu heimatlich) Bild gibt es in der Nähe des Vordergrund eigentlich nichts Erkennbares, Vertrautes. Und im Text trägt alles Lokale ein Fragezeichen, nur das menschliche bleibt als Heimat tragfähig. In dem Foto allerdings eine Gelegenheit für menschliche Behausung zu finden, bleibt vergeblich – es hat was von Day After, ich stimme dir zu.
Die „Schneeschicht“ ist allein die stark aufgehellte reine Textur (getrennt von jeglicher Farbe) eines von oben fotografierten Mischwaldes, der tatsächlich wie von Asche bedeckt wirkt (das war meine Intention). Versengt von einer Sonne, die uns nicht mehr freundlich ist, wie wir in den vergangenen beiden Sommern an immer mehr abgestorbenen Bäumen beobachten konnten. Die natürliche Heimat wird uns, wie ich befürchte, immer weniger gefallen in Zukunft. Und die politischen Beschlüsse auch der letzten Tage lassen befürchten, dass der Kipppunkt näher rückt anstatt sich zu verschieben, der Day After erfährt gerade eine Bedeutungserweiterung.
Landschaftsfotografie wird immer mehr zur Archivierung von schönen Erinnerungen, mit denen wir uns in der Zukunft trösten können.
Heimat finde ich immer mehr in Menschen, die sich auf mich einlassen und manchmal ein paar Schritte mit mir gehen, manchmal auch etwas länger bleiben. Danke ☺
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Ach, und ein kleiner Nachtrag zum Text: man beachte den Pfeil, der in die Zukunft weist.
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Ein bedrohliches Loch, etwas Aufgerissenes links – eine vereiste Welt.
Recht dünn und zart tun sich Windräder auf…
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Hab herzlich Dank für deine Bildwahrnehmung, die ich gut nachvollziehen kann, lieber Gerhard. Dass du die Windrädchen entdeckt hast, spricht für die Qualität deiner Zoomfunktion – und für deinen Forschergeist 🙂
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Nein, es spricht eher dafür, daß ich mir die Werke der Mitbloggenden näher anschauen und nicht im Sekundenbruchteil bewerten möchte.
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Diese Sorgfalt ist mir bei dir schon aufgefallen, ich weiß sie zu schätzen, da sie auch meiner Haltung entspricht.
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Deine Heimat-Reihe verfolge ich nun, da ich wieder im Bloggiversum spaziere, mit Spannung. Was Dir nun Heimat, ist es mir noch (lange?) nicht – oder vielleicht doch? Danke für die Wortbilddenkanstöße.
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In wieweit ich schon Antwort habe auf die Frage nach „heim@t“, ist mir noch lange nicht klar. Auch das Bloggiversum schiebt sich allmählich näher in diesen Bereich.
Ich merke aber immer wieder, dass ich besonders liebevoll auf Natureindrücke reagiere, die Anklänge an meine Herkunftsregion Schleswig-Holstein wecken, wie zum Beispiel die weiten Horizonte hinter eiszeitlich geformtem Grund.
Und Menschen, natürlich. Die ich umarmen kann ☺.
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Das kann ich sehr gut verstehen. 🙂
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Deine Winterbilder sind ganz meins. Da bin ich sofort drinnen und Geschichten entstehen. Wunderbar sind alle und die Verfremdung ist genial!
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Darüber freue ich mich sehr, liebe Gabriele. Die Winterbilder sind Raritäten in meinem Archiv – so früh kriegt man mich nicht leicht in solche Kälte!
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Ich gehe in das Bild hinein, bis an den Horizont wandere ich mit dem Blick. Heimatlich wird mir nicht, sondern durch und durch unheimlich. Als sei die Welt mir erstorben. Leichenstarre. Kalt wird mir. Meine Haare sträuben sich. Sogar mit dem Original mit der roten Sonne (Oktober 2016) geht es mir nicht besser. Nur das Bild vom 1. Juni flößt mir Vertrauen ein, und ein wenig auch das mit dem einsamen Menschen, der friedlich einherschreitet. Besonders heftig meine Irritation bei den drei Bildern danach, mit dem graden leeren Horizont.
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Obwohl ich natürlich bedauere, dich in solchem Zustand zu wissen, freue ich mich doch dankbar über deine offene Gefühlsbeschreibung, liebe Gerda. Man kann nicht behaupten, meine Bilder würden nichts bewirken.
Mir fällt auf, dass die beiden Bilder, die dir Vertrauen einflößen, Menschen enthalten, und seien sie noch so fern oder verschattet.
Der Horizont auf einem der drei letzten Bilder ist übrigens durchaus nicht leer: er ist gefüllt mit Zeichen des dort liegenden, menschenerfüllten Ruhrgebiets, Kirch- und Kühltürme, Schornsteine …
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Liebe Ule, hach ja, im flachen Land, da kann man die Sonne auf- und untergehen sehen. Das habe ich immer im Wendland so genossen. Im Müsterland bin ich ja noch nie ausgestiegen 😉
Deine Bearbeitung gefällt auch mir ausnehmend gut, wenn ich auch das Bild im unteren Bereich noch etwas beschneiden würde, aber das ist wieder so eine Geschmackssache in der Raumverteilung – ich mag daran vor allen Dingen die rauchenden Schornsteine, somit sind wir hier und heute und nicht in einem zeitlosen Raum der winterlichen Schwarzsonne gelandet.
Dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird, gibt es leider auch immer Stacheldraht zu sehen. Ich habe das schon ganz vergessen, hier ist das nicht üblich, hier spannt man Elektrodrähte, die man meist auch öffnen und wieder schließen kann, um hindurch zu gehen, wenn man sich denn traut an den Kühen vorbei zu gehen.
Diese drei Zeilen bejahe ich uneingeschränkt in Bezug auf das Thema Heimat:
Wo ich ich bin
Wo ich wir bin
Wo du bist.–
Was für ein Moment, wenn man zum ersten Mal begreift, dass der Partner/die Partnerin zur Heimat geworden ist!
Herzliche Abendgrüße
Ulli
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Tatsächlich hängt Heimat für mich sehr stark von Menschen ab, das merke ich auch in dieser erneuten Auseinandersetzung mit dem Thema.
Über die Beschneidung des Bildes habe ich auch intensiv nachgedacht, ich wollte aber die Horizontlinie nicht so stark in die Mitte wandern lassen. Und rechts/links beschneiden hätte den Kühldampf des Kraftwerks und die Sonne zu sehr an den Rand gerückt. Vielleicht probiere ich nochmal einen Beschnitt so, dass der Horizont auf die untere Drittellinie fällt (superbreites Format dann), aber könnte man auf so viel des Waldes verzichten? Versuch macht kluch, nicht wahr?
Stacheldraht mag ich nur mit Raureif, sonst nicht, aber wenn Tiere nicht weglaufen sollen von den Weiden … Elektrozaun finde ich auch nicht sooo romantisch.
Du hast schon Recht: in bergiger Landschaft verschwindet die Sonne hinter irgendeinem Höhenzug, aber einem Sonnenuntergang ist das nicht vergleichbar. Diese offenen Weiten sind wirklich die einzigen Räume, in denen ich mich über kurz oder lang nicht eingeengt fühle.
Ich bin gespannt, wie sich dein Lebensgefühl verändern wird, wenn du demnächst „drunten im Tale“ wohnst und nicht mehr auf zugiger Höhe.
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„Drunten im Tale“ heißt hier ja immer noch knapp 400m ü.M. ;), aber ich habe jetzt Chancen auf einen Sonnenuntergang.
Als ich mich mit dem Thema Heimat auseinandergesetzt habe, landete ich auch sehr schnell bei den Menschen. Mit ein Grund warum es hier für mich nur begrenzt heimatlich geworden ist.
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Das hat für uns hier auch sehr lange gedauert, bis wir die „passenden“ Menschen gefunden hatten. Der EINE Mensch ist zwar essentiell wichtig für ein Zuhausesein, aber dabei darf es nicht bleiben, die Last wäre für ihn zu schwer zu tragen.
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Ja, die Verbundenheit zu deiner Heimat kommt hier in diesem faszinierenden Beitrag in Wort und Bild klar rüber. Herzlich, Petra
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Danke, liebe Petra. Verbundenheit hat ja viele Aspekte, und auch die Frage ob oder in wieweit etwas Heimat ist, führt zu verbindenden Auseinandersetzungen, trotz des scheinbaren Paradoxes.
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Ja, das versteh ich gut.
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Oooh, was kommt da? Was auch immer, meine Kommentare kommen später … (da brauch ich Muße).
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☺ Hier soll sich niemand gehetzt fühlen ☺
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Oh nein, das Verfremdete ist großartig !
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Ich freu mich, dass es zu dir spricht.☺
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Ja, das tut es unbedingt …
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