Blickfänge
Etwas sehen, das dich hält. Du hast die Wahl: weiter schweifen? Bleiben?
Was entsteht, wenn ich bleibe? Mich den Bildern überlasse? Und die Bilder meinem dritten Auge, der Kamera?
Und was entlocke ich den gesammelten Daten anschließend noch, mit der dritten Hand, die am PC das Werkzeug führt?
Das Spiel, das ich mit den Lichtspuren an der Wand im Ansatz bereits begonnen habe, möchte ich ein wenig fortführen, von Zeit zu Zeit:
- Das Spiel mit dem Ernst, dem Motiv mehr Respekt auch durch tiefere Konzentration zu erweisen, will ich weitertreiben. Die englische Sprache verwendet statt unseres „Objekt“ den Begriff „subject“, was mir der Bedeutung des Gemeinten für das Fotografieren (aber auch aller anderen Künste) viel angemessener erscheint.
- Und das Anliegen der Transparenz: zuschauen lassen und diskutieren, wie ich von A nach B und C komme. Um zu lernen dadurch. Und um zu ermutigen. Geben und nehmen, eines der Grundprinzipien der freien Bloggerwelt.
Alle Bilder lassen sich per Anklicken auch größer betrachten (mit Ausnahme der „Diaschau“, die aber mit zwei Fingern größer gezogen werden kann).
Blickfang 1 Spiegelung in der Tischplatte im Wohnzimmer
A Was den Blick initial fing, war die Spiegelung in der Tischplatte.
Bilder, die dabei entstanden
Eine kleine Diaschau der weitgehend unbearbeiteten Bilder
B Meine Auswahl in erweiterter Basisbearbeitung




C Was noch so in den Daten versteckt war
Verfremdungen und Montagen, zum Teil unter Verwendung der Photoshop Filtergalerie





Ich hoffe, es war interessant oder hat wenigstens Spaß gemacht. Diskussionen über die Bilder führe ich, wie immer, gerne.
Liebe Ule, ein für mich ganz besonderes Bild ist das vorletzte von dir eingestellte, hier hinein kann ich mich verlieren.
Erstaunlich was du insgesamt alles aus dem einen Bild herausgeholt hast, ja es erinnert mich an manch ein „herantasten“ und „spielen“ mit dem was sich präsentiert von mir – nur Zurzeit mag ich es nicht tun, ich habe so meine Phasen und Zurzeit heisst die Fotos wohl mehr Echtzeit 😉
liebe Grüsse
Ulli
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Versteh ich gut, es ist eigentlich auch nicht Computersaison, dafür ist es viel zu schön im Garten. Es wird schnell genug wieder dunkel und ungemütlich draußen.
Wie zahlreich die Varianten sind, die aus Bildern herauszuholen sind, weißt du ja nur zu gut, deine „Wahl“ ist jedenfalls auf diejenige gefallen, um die ich mich am meisten bemüht habe.
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🙂 freu 🙂
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Wow! Eine interessante Minireise durch deine (Wahrnehmungs-) Welt und die Technikwelt. Coole Kombination.
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Freut mich, lieber Daniel, wenn’s dich erfreut. Mein Kiez liegt halt eher in mir (und sehr engem Umkreis).
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Das ist sehr gut, wenn man einen spannenden Kiez in und direkt umsich herum hat. Wattwillste mehr. Wunderschöne (Alltags-) Reisen und Blicke sind garantiert!
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Dein Kiez ist ja auch nicht sooo riesig 😉 … und sehr ergiebig, wenn man deine Art von Blick hat.
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Tja, solange die Augen aufgehen, sieht man immer watt. Ein Glück
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Ob das ganz allgemein gilt, weiß ich nicht. Aber zum Glück in viele Fällen, in Bloggistan haben doch einige Kiezkucker ihre Heimat.
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🙂 Ja ja, die Flusen und Fingerabdrücke…. ich habe nach all den Jahren Werbefotografie eins gelernt :Wenn du am Anfang nicht …sauber…arbeitest kannst du hinterher einen Tag Retusche anhängen..der Glasreiniger und das fuselfreie Geschirrtuch sind dein Freund und Helfer vor der Not..so ein Fingerabdruck auf der Typo eines Bierglases z.B. bringt den härtesten Vollprofi zur Verzweiflung ..aber deine Motive sind schön geworden ! Lieber Gruss, Jürgen
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Ich verwende schon enorm viel Zeit, meine täglich bis zu 500 Natur-Fotos zu begutachten, die scharfen auszusortieren, nochmal einer Revision zu unterziehen, sodaß ich von den üblichen Korrekturmöglichkeiten nur „Zuschneiden, zurechtrücken und evtl. Aufhellen benutze“. Alles Weitere unterlasse ich.
Da ich auch anderes wie Natur fotografiere, käme dort die Beschäftigung mit Filtern ect. gut in Frage. Doch ist das alles eine Zeitfrage. Selbst meine Kamera kenne ich von ihren Möglichkeiten nur partiell.
Aber schön, wenn man, wie bei Dir, mitbekommt, welche Möglichkeiten man hat, sich künstlerisch zu betätigen.
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500 täglich? Wahnsinn! Das würde mich stressen.
In der Tierfotografie kommen solche Mengen unter Umständen durch Seriebilder schnell zusammen. Wenn die Fotos mehr dokumentarischen Charakter haben sollen, sind weitere Manipulationen eher unnötig bis unangebracht.
Auf der Suche nach dem Horizont zwischen digitalem und realem Universum ist – der anderen Absicht gemäß – der Weg ein anderer.
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Ich „Traue“ meiner Kamera nicht, deswegen mache ich mit der Sportfunktion gleich mehrere Aufnahmen. Oft sind es graduelle Unterschiede und ich kann mir das Beste aus diesen aussuchen.
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Mach ich manchmal auch so, vor allem bei Schnappschüssen mit Personen oder Tieren (Augen zu, sonst wie komischer Ausdruck oder Haltung…).
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Jetzt war ich erst einmal völlig verwirrt, weil ich dachte, das sei der Weg zum Beitragsbild – aber es sind offenbar doch Resultate unterschiedlicher Experimente, nicht wahr? Das Bild in Grün, Dein Beitragsbild, gefällt mir persönlich am besten – es trifft ganz gut das Grün von Corot, das ich so liebe, und die florale Textur ist wunderbar. Sehr gelungen ist auch die Bildaufteilung mit den Parallelen von Fenster und was auch immer am linken und rechten Bildrand. Allerdings irritieren mich die Bilder auch, weil sie – gerade dadurch, dass sie so bearbeitet sind und dies auch zeigen – sehr unwirklich wirken, wobei gleichzeitig das Wirklichkeitssubstrat stets erkennbar bleibt. Und ich frage mich, wo Du eigentlich hin willst: in die Abstraktion oder in einen symbolischen Realismus? Bei dem Bild in Blau würde ich als Ausschnitt nur die Spiegelung auf der Tischplatte nehmen, aber dann wäre das, was Du da hinter der Terassentür gemacht hast, natürlich für die Füße, auch wieder schade drum …
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Das Beitragsbild habe ich einfach gewählt, weil es auch mein Lieblingsbild ist.
Die vier ersten Bilder sind relativ wenig manipuliert, kaum über den Rahmen normaler Dunkelkammermöglichkeiten hinaus gehend. Du kannst die Vorlagen zu jedem einzelnen in der Diaschau sehen (geht glaube ich, im WordPress Reader in der WP App oder am PC, nicht wenn du mit dem Browser via Internet meine Seite aufgerufen hast).
Stark bearbeitet sind nur die unter C.
Wohin ich will? Ich will spielen und euch dabei mitnehmen. „Künstlerisch“ will ich in Richtung Abstraktion, aber ohne die Wirklichkeit ganz aufzugeben. Noch wichtiger aber ist mir, aus einem Motiv mehr zu machen, als nur ein Bild, und dabei mehr von dem Datenmaterial zu nutzen, das die Bilddatei enthält, das wir aber aus verschiedenen Gründen nicht sehen, wegen psychologischer oder augenfunktioneller Unzulänglichkeiten oder aus technischen Gründen.
Die Idee mit der isolierten blauen Spiegelung finde ich gut, vielleicht baue ich sie als Erweiterung noch ein. Schade drum? Kann man besser beurteilen, wenn man’s nebeneinander sieht. Danke für deinen sehr ausführlichen und anregenden Kommentar.
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Eye-catching indeed! I appreciate your thoroughness in this post – you kept going! My eyes would have been drawn to that tabletop reflection too….a good „subject“ rather than an „object.“ 😉 But I doubt I would have taken it to so many new places.
I really like the first step, with the background softened – what a difference that made! It made the viewer concentrate more on the reflection. And I like the next one, with the darkened edges, etc. Then you moved on to play directly with the soft background….and that one is very pretty.
I like the idea of „what else was hidden in the data“ (as it was translated.) You went on a treasure hunt! The first montage took everything to a whole different level. The colors in the final image are beautiful, with the tinting and the brush work.
This exercise shows how endless the possibilities are, and how worthwhile it can be to keep playing with one image – there is much more in there than we can imagine. 🙂
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You would have seen it too if I had led you to the according seat, Lynn, I didn’t do so (unwillingly )🙂.
It is always so astonishing how much more power we can give to a photo by a bit of softening and darking, lighting and sharpening in the right areas.
The translation „what else was hidden in the data“ expresses exactly how I see it: it is all there, we just make visible by altering a bit.
The following pictures are not playing with the softened background, but are very near to their original glass and edge of the table surface (the fine line, I focussed on it with very low focus depth ). You can find it also in the picture show of the unprocessed pictures.
Endless possibilities, you say … yes, thinking of your archive, you would never again have to take photographs and could create new pictures until the end of time. But I would deeply miss taking new photos, you or me 🙂, because there is happiness in the doing.
Thank you for your ever so sharp glances and wise comments.
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Yes, it would have been nice to be sitting there at that moment….I will just sigh, and wish for it. 🙂 I eventually figured out you were working with the table edge – in one photo it’s almost like the very, very subtle edge of the curving earth, a horizon. I know what you mean about finding more in the data of the images we have sitting in our archives, but we are endlessly fascinated with what the world will bring next, aren’t we?
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Part of the time, yes, I agree, you are out in the world more than me, I think.
Great, you found the edge of the table and saw the horizon of the digital universe.
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Tolle Fotos liebe Ule. Diese Spiegelungen und Überlagerung von Ebenen sind ja genau dein Ding und das machst du echt super! Auch die Bearbeitungen sind spannend und es ist faszinierend, was wiederum daraus entsteht. Interessant, daß aus einer sehr reduzierten Vorlage sowas komplexes entstehen kann, wie die Glasplatte mit den vielen Farbschattierungen zum Schluß. Die Möglichkeiten sind endlos und du hast tolle Ideen entwickelt. Ich glaube, ich finde die Ausgangsfotos, trotz interessanter Effekte bei den Bearbeitungen, am besten!
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Zum Glück, kann ich da nur sagen. Nur ungern würde ich mir nachsagen lassen, meine Basisfotos seien so schlecht, dass sie das ganze Theater nötig hätten 😎!
Es macht mir allerdings riesigen Spaß, aus Bildern ihr größtmögliches Potential herauszukitzeln, also auch ohne große Montagetricks in Photoshop. Auch sowas mache ich gerne, bei Montage bin ich aber noch eine Stümperin, muss/will noch viel lernen.
Es ist für solche Tätigkeiten eigentlich die falsche Jahreszeit, ich bin jetzt lieber draußen. Also: jeder Regentag ist mir nicht nur der Natur zuliebe willkommen.
Apropos Glasplatte: auf den Fotos ist mir dann aufgefallen, dass ich unseren Glastisch mal wieder abwischen sollte. So viel Flecken- und Flusenretusche musste ich schon lange nicht mehr machen.😉
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Haha. lach! Hat die Fotografie also weitreichende Folgen gehabt 😉 Ich fand deine Fotoexperimente auch ohne Photoshop schon immer fantastisch! Ich weiß gar nicht, wie du das immer gemacht hast. Mir scheint, du bist keine Montagestümperin 😉 Okay, vielleicht fiel nicht alles unter Montage, aber du hast tolle Effekte gehabt. Ich gebe dir Recht, daß man mit der Bearbeitung der Bilder noch ne ganze Menge rausholen kann und bei dir bleibt es spannend. Interessant finde ich auch, welche Wege du dabei nimmst. Jeder hat hier so seine Ansätze. Ich freue mich auf die nächsten Experimente von dir 🙂 So, ich sag mal Gute Nacht! LG, Almuth
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Danke für die Blumen. Die Schrottmontagen sieht ja keiner außer mir und werden umgehend vernichtet.
Schlaf gut!
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Schade eigentlich, denn manchmal findet man selbst etwas doof, was andere gut finden. Aber wenn du sie für zu schlimm hälst, dann ab damit 🙂
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Sehr spannend und wundervolle Ergebnisse. Mehr davon bitte!
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Danke sehr, ich freue mich und werde liefern – wenngleich in lockerem Rythmus, es soll ja nicht in Arbeit ausarten ☺
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Da bin ich bei Dir. Nix müssen, nur wenn man will und Spaß dabei hat…
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Genau das ist meine Definition von Luxus …
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Liebe Ule, das Thema „Blickfänge“ ist spannend. Die Ergebnisse der Bearbeitung sind wunderbar, aber auch die Originale lassen keine Wünsche offen. Bei deiner Beschreibung merke ich mal wieder, dass ich wirklich äußerst laienhaft vorgehe und Einzelheiten überhaupt nicht einschätzen kann. ich kenne nur ein paar wenige Funktionen, die mir eine befreundete Graphikerin mal zeigte. Und mein Fotoshop ist uralt. Wahrscheinlich muss ich da mal was an Zeit und Geld investieren, wenn ich ernsthaft die digitale Bearbeitung weiterentwickeln will.
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Du kommst mit dem, was du hast, zu wunderbaren Arbeiten. Wenn das nicht aktueller Technik, sondern deinem künstlerischen Blick und Gefühl entspringt, so ist doch alles gut. Ich habe an mir festgestellt: je mehr ich über das Fotografieren und Bildentwickeln weiß, um so weniger unschuldig und spontan mag ich Bilder zeigen. Sie müssen alle erst den Weg durch die Kopfkontrolle machen. Und das ist ein großer Verlust. Insofern ist deine freundliche Äußerung über die Originalbilder eine wichtige Ermutigung für mich.
Ich habe das Gefühl, du bist völlig im Frieden mit deinem Tun, und das schätzen deine BlogfreundInnen unter anderem. Überlegungen dir gut, ob du an deinem Vorgehen etwas ändern willst, was dich vielleicht rausreißt oder Zeit frisst.
Das Thema „Blickfänge“ bezieht sich indirekt auch auf deinen Impuls, das Fotografieren mit mehr „Flow“ und Konzentration zu betreiben. Das hat bei dieser Arbeit hier gut geklappt. Auch weil ich bei einer spontanen Idee mal nicht an meiner „Tagesordnung“ festgehalten habe und die Verwirklichung der Idee auf später verschoben. Diesmal bin ich ihr nachgegangen und drangeblieben, bis alles fertig war. Das war eine gute und ermutigende Erfahrung für mich.
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Danke, Ule, für deinen wohlüberlegten Kommentar. Ich übreile mit Sicherheit nichts, mache nur neue Schritte, wenn mir danach ist. Dass du mehr Spontaneität suchst, kann ich bestens nachvollziehen. Sie ist doch die Urlust der Kunst. Wenn ich dazu beigetragen habe, freu ich mich sehr.
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Das hast du. Danke ☺
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Ich kann mich Ule nur anschließen, auch die alten Versionen bieten schon so viele Möglichkeiten. Die Filter bei den neueren lassen zwar fast keine Wünsche offen, was die Effekte angeht, aber ich finde immer, daß man bereits mit den ganzen Fotobearbeitungsfiltern unheimlich viel erreichen kann!
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