Doppelter Blickfang – A Double Eye-catcher
Ein etwas anderer Blickfang – fotografiert und geschrieben von zwei Bloggerinnen in zwei Sprachen
A different kind of eye-catcher – photographed and written by two bloggers in two languages
Ein Vorwort – Introduction
Im April 2019 verbrachte Lynn (https://bluebrightly.com/) während ihrer Reise durch Norddeutschland einen Tag in Klein Reken im Münsterland. Während eines Spaziergangs durch die Felder und den Ort kamen wir auch zu „Funkes Schweinestall“, und was sich daraus entwickelte, ist hier und in Lynns entsprechendem Beitrag zu lesen. Hier veröffentlicht sind meine Fotos, Lynns Fotos desselben „subject“ gibt es in ihrem Blogbeitrag .
In April 2019, Lynn (https://bluebrightly.com/) spent a day in Klein Reken in the Münsterland region during her trip through northern Germany. During a walk through the fields and the village we also came to „Funke’s pigsty“, and what emerged from it is to be read here and in Lynn’s corresponding blog post. Here are my photos to be seen, Lynn’s photos taken of the same subject are published in her own post.
Annäherung an das Motiv – Approaching the Subject
Mitten im Dorf steht ein altes, verlassenes Fachwerkhaus, das für die Menschen hier nur „Funkes Schweinestall“ heißt. Seit 25 Jahren habe ich nie jemanden gesehen, der die schiefe Tür geöffnet hätte, um es zu betreten. Fensterläden wehren neugierige Blicke von der Straße her ab, vor den Fenstern des „Balken“ hängen Gardinen, die beim Versuch, sie zu berühren, wohl zu Staub würden. „Balken“ nennen die Menschen in Klein Reken den Raum über einer Zwischendecke im Dachbereich der niedrigen Häuser, der als Speicher für Heu, Getreide und Wintervorräte diente, manchmal auch als Schlafzimmer genutzt wurde.
In the middle of the village stands an old, abandoned half-timbered house, which for the people here is just called „Funke’s pigsty“. In 25 years I have never seen anyone open the crooked door to enter it. Shutters avert curious glances from the street, curtains hang from the windows of the „balk“ and would probably turn to dust when you try to touch them. The people in Klein Reken call the space above a false ceiling in the roof area of low houses a „balk“. The balk served as storage for hay, grain and winter supplies, and was sometimes also used for bedrooms.

Verrottetende Dachbalken sind durch Latten notdürftig stabilisiert – es muss also doch jemanden geben, der sich um das Gebäude kümmert.
Rotting roof beams are barely stabilized by slats – so there must be someone to take care of the building.
Die erste Fotogalerie – The First Gallery
gibt Gelegenheit, sich in Überblicken über das Gebäude zu orientieren. Durch einen Klick auf das erste Bild öffnet sich eine Bilderschau größerer Ansichten in der Reihenfolge eines Ganges um das Haus gegen den Uhrzeigersinn. In der Bilderschau erscheinen auch die englischen Übersetzungen der Bildunterschriften.
gives you the opportunity to take a closer look at the building in overviews. Click on the first picture to open a picture view with larger views in the order of a passage around the house in a counterclockwise direction. In the picture show the English translations of the captions also appear.



Zeitzeugen – Witnesses
Ich frage meinen Freund Kurt, der seine Kindheit in den 50er Jahren im Nachbarhaus verbrachte, das heute wie damals den Unterschied zwischen etwas wohlhabenderen und ärmlichen Lebensverhältnissen belegt, nach seinen Erinnerungen an dieses Haus:
I ask my friend Kurt, who spent his childhood in the 1950s in the house next door, which today, as then, shows the difference between a little wealthier and poor living conditions, to tell about his memories of this house:

„Schon in meiner Kindheit war das ein altes Haus von ärmlichem Zuschnitt, das aber immer gepflegt wirkte. Damals wohnte dort eine Familie, mit deren Kindern ich im Hof hinter dem Haus oft gespielt habe, wenn ich meine Großmutter zu einem Besuch dorthin begleiten durfte. Im Hof gab es Hühner, auch Katzen, die niemals ins Haus durften, allenfalls draußen auf der Fensterbank liegen.“
Im Haus gab es damals keine Toilette, kein Wasser, und keinen Stall, da der Familienvater nicht als Bauer arbeitete, sondern im Bergbau im Ruhrgebiet seinen Lebensunterhalt verdiente, wie viele Männer nach der Fertigstellung der Eisenbahn 1877. Tatsächlich kam in das arme Dorf durch diese Arbeitsplätze zum ersten Mal ein wenig bescheidener Wohlstand.
Kurt erinnert sich gut an das Jahr 1955, als der Mühlenweg eine eigene Wasserversorgung bekam, er konnte den Hauseigentümern, die selbst die Gräben für die Leitungen aushuben, bei den Arbeiten zuschauen, weil er zu der Zeit mit Masern zuhause bleiben musste. Da kam dieses Ereignis als Mittel gegen die Langeweile gerade recht.
Danach musste seine Familie das Wasser nicht mehr aus dem Brunnen pumpen, das war besonders an den Waschtagen und den wöchentlichen Badetagen eine Erleichterung, wenn die Zinkwanne gefüllt wurde, in die alle Familienmitglieder – einer nach dem anderen in dasselbe Wasser – zur gründlichen Reinigung stiegen. Erst später bekam Kurts Familie das erste richtige Badezimmer am Mühlenweg, gefliest und mit Badeofen – Luxus! Solchen Luxus hat das Häuschen der Bergarbeiterfamilie nie gesehen.
„Even in my childhood this was an old house of poor construction, but it always looked well maintained. At that time a family lived there, whose children I often played with, in the yard behind the house when I was allowed to accompany my grandmother there for a visit. In the yard there were chickens, also cats, which were never allowed in the house, at the most, just outside on the windowsill.“
At that time there was no toilet, no water in the house, and they had no stable, because the father of the family did not work as a farmer, but earned his livelihood in mining in the Ruhr area, like many men after the completion of the railroad in 1877. In fact, the poor village came to a little modest prosperity through these jobs for the first time.
Kurt remembers well the year 1955, when the Mühlenweg (Mill Road) got its own water supply. He was able to watch the home owners at work digging the trenches for the pipes themselves, since he was home with the measles at that time. This event was the perfect remedy for boredom.
Thereafter, his family did not need to pump the water out of the well, which was especially a relief on washing days and on the weekly bathing days when the zinc tub was filled, into which all the family members – one after the other in the same water – climbed for thorough cleaning. Only later did Kurt’s family get the first proper bathroom on the Mühlenweg, tiled and with a bath stove – luxury! Such luxury had never been seen in the miner family’s house next door.
Ende der 50er Jahre zog die Bergarbeiterfamilie in ein Haus in der neuen Antoniussiedlung am Dorfrand. Das Fachwerkhäuschen wurde verkauft und zum Schweinestall umgebaut, fortan hieß es „Funkes Schweinestall“.
At the end of the 1950s, the miner’s family moved to a house in the new Antoniussiedlung on the outskirts of the village. The half-timbered house was sold and converted into a pigsty, henceforth it was called „Funke’s pigsty”.
Die zweite Fotogalerie – The second gallery
zeigt reizvolle, schöne, auch lustige Details des Gebäudes. Auch hier verhilft ein Klick auf das erste Bild zu einer vergrößerten Ansicht und zweisprachigen Bildunterschriften.
shows charming, beautiful, even funny details of the building. Here, too, clicking on the first picture will help to enlarge the pictures and show bilingual captions.





Ein bisschen mehr aus den Dorfgeschichten – More Village Lore:
Um den Stall herum lagen im Dorf weitere kleine und größere Bauernhöfe, oft als Nebenerwerb mit nur einer Kuh betrieben. Die Kühe wurden morgens über den Mühlenweg auf die Weiden hinter dem Bahndamm getrieben. Da sie auf dem Weg entsprechende Spuren hinterließen, wurde der Mühlenweg auch Kudrizkistraße (Kuhdreckstraße) genannt. Die Kinder Martin und Heinz machten sich einen Spaß daraus, die Kühe mit Schweinekot zu bewerfen. Vierzig Jahre später berichtet Martin, dass Heinz von Knecht Alwis dafür mit einem Schlag in den Nacken bestraft wurde – verabreicht im Vorbeifahren, von seinem Fahrrad aus -, obwohl Alwis sonst sehr kinderlieb und einem Späßchen nicht abgeneigt war.
Around the stable there were other small and larger farms in the village, often run as a sideline with only one cow. In the morning, the cows were driven over the mill path to the pastures behind the railway embankment. Since they left traces on the way, the mill path was also called Kudrizkistraße (Cowshit Path). The children Martin and Heinz made a joke of throwing swine manure on the cows. Forty years later, Martin reports that Heinz was punished by the farm servant Alwis with a slap on the neck he gave him – by driving by them on his bicycle -, though otherwise Alwis was very fond of children and never averse to a joke.
Kurt berichtet über den Mühlenweg weiter:
Während des 2.Weltkriegs adressierte Anton V. eine Feldpostkarte an seine Familie mit Kudrizkistraße ohne weitere Ortsangaben – und sie erreichte ihr Ziel.
Kurt reports on the Mühlenweg:
During World War II, Anton V. addressed a field postcard to his family with „Kudrizkistraße“ without further location information – and it reached its destination.
Hilfe aus dem Archiv – Help from the Archive
Das Haus wird schon lange nicht mehr genutzt, nicht einmal als Stall. Es liegt still verschlossen dicht am Straßenrand und scheint von Jahr zu Jahr ein bisschen schiefer zu stehen.
The house has not been used for a long time, not even as a stable. It stands close to the road, always locked, and seems to be a bit more crooked every year.
Im Archiv des Heimatvereins gibt es kein einziges altes Foto von dem Gebäude, denn in Zeiten teurer und aufwändiger Fototechnik fotografierte man Kirchen, Gasthäuser, Schulen oder einen größeren Bauernhof. Es gibt ein paar alte Fotos aus dem Dorf. Diese stellte uns der Heimatverein Reken dankenswerter Weise zur Verfügung, die wir hier als Bilderschau zeigen dürfen.
Aber kein Wohnhaus armer Leute oder Schweinestall war solcher Aufmerksamkeit und Kosten würdig.
There is not a single old photograph of the building in the archives of Reken, because in times of expensive and elaborate photographic technology, one photographed churches, inns, schools or a larger farm. There are some old photos of the village. These were kindly made available to us by the Heimatverein Reken, which we are allowed to show here as a picture show.
No house of poor people or pigsty was worthy of such attention and expense.
Und weiter? – And Further?
„Der Mangel an fotografischen Aufzeichnungen über den Schweinestall wurde behoben, als Ule ins Dorf zog“ (so Lynn :-))
Das Häuschen faszinierte mich sofort, über die Jahre fotografierte ich es mehrfach. Und schließlich führte ich meine fotografierende Freundin Lynn vom Fidalgo Island (USA) bei einem Spaziergang dorthin, in der Annahme, auch sie könnte von der Ausstrahlung dieses Ortes berührt werden, in dem es keine Zeit zu geben scheint.
„The lack of photographic records of the pigsty was remedied once Ule moved to the village“ (according to Lynn 😀).
I was fascinated by the building right away and took a lot of photos on several occasions over the years. And eventually I took my photographer friend Lynn, who was visiting from Fidalgo Island US, on a walk, imagining Lynn would also be touched by the charisma of this place, where time seems to stop.
Nach Lynns Heimkehr sprachen wir über einen gemeinsamen Blogbeitrag, und der alte Schweinestall erschien uns das ideale Thema dafür. Wir dachten, es könnte interessant sein, unsere je eigene Sicht dieses Ortes zu zeigen. Ob wir da richtig gedacht haben … es ist nun an euch, das zu beurteilen.
Außerdem tauschten wir Galerien mit Schweinestallfotos aus, von denen sich jede einige Fotos der anderen aussuchte, die sie bearbeiten wollte. Was dabei herauskam, zeigen wir in einem weiteren Beitrag, der etwas später erscheinen wird.
After she got home Lynn and I talked about collaborating on a blog post, and the old pigsty seemed a perfect subject. We thought it would be interesting to show our individual views of the place. Whether we thought that right … it is up to you to judge.
We also exchanged galleries of pigsty photos, each of us choosing a few photos the other person took to work on. Those photos will appear soon, in a separate post.
It was fun to see your photographs and compare your interests with Lynn’s. I see you are similar in what draws your attention. I loved looking at this building through both of your eyes. I wish I could have written this in German, but I just don’t know enough. I can, however, say, „Vielen Dank für diese Fotos. Ich habe sie gern.“
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Dear Linda, thank you very much for visiting my blog too and your kind comment. You are right, we have a lot in common, Lynn and I, and we enjoyed meeting personally.
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Liebe Ule, als ich im letzten, frühen jahr Gerda besucht habe, machten wir auch eine Session im Hafen von Kalamata, u.a. um herauszufinden was und wie jede von uns fotografiert – ich finde derlei sehr spannend, wie auch diesen beitrag von dir und deiner Freundin Lynn. Dazu kommt die Geschichte, die du uns erzählst, du bist bei allem ganz nah dran, nahezu verwoben, Lynn schaut von aussen, lauscht dir und schafft dann daraus ihrs, beides zusammen bereitet Freude.
Herzliche Grüsse
Ulli
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O, das ist lieb, dass du nach deiner Urlaubspause noch zu Besuch kommst!
Es ist wirklich interessant, wie ähnlich oder auch wie unterschiedlich Menschen auf Dinge schauen, sogar wenn sie gut miteinander harmonieren.
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Es spielt so vieles eine Rolle!
Mit meinem Mann stellte ich einmal fest, dass es auch die Körpergröße ist – er war manchmal enttäuscht, wenn ich etwas für ihn aufnahm, bis ich ihn bat es doch einmal selbst zu versuchen …
Das andere ist der eigene Blick, Gisèle Freund (https://de.wikipedia.org/wiki/Gis%C3%A8le_Freund) sagte einmal, dass dieser ausschlaggebend für das Bild ist – der Gedanke hat schon etwas metaphysisches an sich, aber ich denke immer mal wieder über ihn nach, gerade bei solchen Projekten.
Ich komme gerne – heute habe ich eine ausführliche Runde in Bloghausen gedreht, nein, alles kann und will ich gar nicht nachholen, nur wieder „aufschließen“.
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„Aufschließen“ – wie schön doch solche Mehrdeutigkeiten oft ein Bild erweitern!
Dieser „eigene Blick“, von dem Philosophen wie Photographen (hier mag ich gerade das Ph) sprechen, ist eine Idee, mit der ich immer wieder ringe, er ist einerseits wie die Handschrift Ausdruck unserer Persönlichkeit, aber wenn es etwas so Ursprüngliches wie das Sehen betrifft und die Kommunikation des Gesehenen davon abhängt, führt er uns auf kurzem Wege zu der Frage, in wieweit eine Erkenntnis über das Subjektive hinaus überhaupt möglich und vermittelbar ist. In unseren digitalen Zeiten hängt schon die Frage, wie unsere Fotografien wahrgenommen werden, davon ab, wie (hell/dunkel, farbtreu oder nicht …) der Monitor der Betrachtenden eingestellt ist, also völlig unserem Einfluss entzogen.
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Interessant, dass du gerade die verschiedenen Einstellungen der Monitoren ansprichst, genau darüber habe ich noch vorhin nachgedacht. Da mein PC eingeknickt ist, hocke ich wieder an meinem alten Laptop und der hat nun wieder ganz andere Farben. Deswegen lasse ich immer wieder Bilder entwickeln, aber selbst dann kommt es auf das Labor etc. an – tja, was sehen wir eigentlich, wenn wir Bilder betrachten, vor allen Dingen aber in welchem Licht?
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Manche Themen liegen wohl in der Luft.
Ich arbeite oft mit zwei Monitoren, einem guten für die Photos und einer ollen Möhre für die Werkzeuge o.ä..
Wenn da schon mal versehentlich ein Bild verrutscht und in der anderen Abteilung erscheint, staune ich jedes Mal über den Unterschied – und frage mich dann, wie meine Gäste wohl meine Bilder sehen. Mit „eigenem Blick“ halt …
Stimmt, Drucken ist eine weitere Welt, ich denke oft an die Fine-Art-Photographen (hier muss es wieder Ph sein 😉), Ansel Adams oder Edward Weston zum Beispiel, für die das Drucken DIE Frage des Erfolgs überhaupt war. Hatten die es nun schwerer als wir?
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Sehr interessant und ich mag solche „Auseinandersetzungen“ mit der Vergangenheit!
Danke, dass ich das lesen durfte!
Liebe Grüße
Gabriele
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Liebe Gabriele, hat die Sommerhitze dich aus ihren Krallen gelassen? Danke für dein Mitgehen auf diesem sehr anderen Weg, verglichen mit dem, was du von mir bisher kennst.
Sicher ist dies kein stetiger neuer Weg, ein kleiner Ausflug eher.
Aber Zusammenarbeit im fotografischen Kontext kann auf diese Weise viel Freude machen (mit der Kamera hingegen bin ich lieber allein unterwegs, und mit Gedichten auch).
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Hallo Ule,
ein schönes Stück Dorfgeschichte und ein spannendes Fotoprojekt (bin ja ein grosser Fan von Lynns Art zu fotografieren. Da ich ja auch im Münsterland gross geworden bin konnte ich mich in Teilen der Dorfgeschichte wiedererkennen, ähnliche Geschichten wurden auch bei uns von den älteren Herren und Damen beim sonntäglichen Frühschoppen erzählt … Lieber Gruss, Jürgen
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Moin Jürgen,
da sind wir zwei ja nicht die einzigen Fans. Dass diese kleine Reportage bei dir Erinnerungen weckt, wundert mich nicht. Ich mute euch lieben Gästen hier ja deutlich mehr Text und Fotos zu, als das sonst meine Art ist, aber Lynn und ich konnten uns einfach nicht zu irgendwelchen Streichungen im Text überwinden.
Es wird auch wieder kürzer hier, demnächst.
Danke für deinen Besuch und Kommentar. Bleib cool!
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Spannendes Projekt, das dem Wort „Blickwinkel“ ganz neue Facetten gibt. Und was für „Funken“ da von Funkes Schweinestall auf Euch überspringen… wunderbar! „pigsty“ ist wirklich ein süßes Wort, denn wenn das Netz nicht lügt, ist „sty“ schon allein das Wort für ‚Schweinestall, „pigsty“ ist also ein ‚Schweineschweinestall‘ – herrlich! Und Eure Bilder machen Lust auf mehr. Vereint in der Liebe zum Detail, aber unterschiedlich im „Blickwinkel“, im Blick für Winkel und Winkliges, im Blick auf das Blicken selbst. Feines Projekt!
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O ja, du lieber lyrifant, da sprühten die Tasten Funken im Hin und Her, eine ganz neue Erfahrung auch für mich, nicht nur dasselbe Objekt/subject gemeinsam zu beleuchten, sondern auch interaktiv an einem gemeinsamen Text zu schreiben, was tatsächlich möglich ist, o Wunder des Internet!
Das Winklige im Schweinschweinchenstall zu entdecken, ist nicht so einfach – irgendwas ist immer schief – und irgendwann ergibt sich sogar ein so ordentlicher Mensch wie ich. Auch das eine Erfahrung zum Umgang mit Widerstand und Anarchie.
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It’s fun to see your post, finally, in „real life“ – as real as it gets on the internet. 🙂 I learned more – your captions tell me the barn belongs to the neighboring house, and oh! a peak inside! I like your captions for the close-ups too – yes, don’t paint anymore, the beauty of decay does its‘ work so well. Thank you for bringing us to Funke’s pigsty, for collaborating, and for being the inquisitive, alive, beauty-seeking person that you are. 🙂
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Don’t make me blush, dear Lynn. It was such an enriching experience having you and Joe here. I never thought somebody from „the wide world out there“ would find our humble village so exciting.
The captions were written quite spontaneously, and some information flew into them from talks I had over the last few days on parties with people who are real natives here.
The peak inside looked awfully foggy as original RAW file because of the dirty window and shady light. Lightroom did a great job here.
Working together with you was sheer pleasure, thank you. I’m glad this isn’t the end of collaboration but more a start, with another tangible work in progress.
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That’s the value of staying one one place for a longer time – you begin to know people native to the place well enough to learn the inside story. Your generosity allowed us to experience the „un-tourist“ side of life in another country, which is exactly what we hoped for. But we both got far more than that. 🙂 And it continues, thanks to our connection….
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🙂 Yes it does 🙂
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Ein schöner Beitrag Ule und eine tolle Foto-Geschichts-Story! Ich schließe mich Gerda an, sehr interessant, wie unterschiedlich ihr Details wahrnehmt bzw. welche Schwerpunkte ihr setzt. Ich finde, du hast einen etwas anderen Blick, vielleicht noch mehr auf Strukturen oder technische Details gerichtet, die mir auch gut gefallen. Kann das sein? Und ich denke ebenfalls, da dir das Gebäude vertraut ist, hast du eine andere Wahrnehmung, so wie das immer ist, wenn einem etwas vertraut ist. Zudem hast du vielleicht die Geschichte des Hauses im Blick und im Kopf gehabt. Deine historisch-dokumentarische Fotosammlung ist total interessant. Ein faszinierender Blick in die Dorfgeschichte. Sehr spannend und schön geschrieben und wunderbar bebildert! Ein schönes Gemeinschaftsprojekt. Auch ich kann nur sagen: bitte mehr davon, aber daß habt ihr ja schon angekündigt 🙂 Ich bin gespannt und freue mich darauf, was ihr noch kreiert habt!
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Das ist schon sehr spannend, wenn zwei Leute an demselben Thema arbeiten, und die Betrachterinnen dann die verschiedenen Wahrnehmungsweisen beschreiben! Man lernt so viel über sich selbst und das eigene Tun, schon mal und besonders in der Zusammenarbeit selbst, und dann noch im Spiegel der Meinungen.
Ich freue mich natürlich, dass auch Menschen, die mit dem „Pigsty“ und dem Dorf gar nichts zu tun haben, vermittelt durch Geschichte(n) und Bilder dennoch einen Draht dazu finden.
Danke für deine schöne Resonanz 🙂!
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Liebe Ule, es freut mich, wenn ich dazu beitragen kann, wobei ich es selbst schwierig finde, es auf den Punkt zu bringen. Ihr habt auch Ähnlichkeiten bei den Bildern, aber dennoch einige unterschiedliche Ansätze. Doch das ergänzt sich auch wieder. Ja, es ist interessant was bei der Gemeinschaftsarbeit herauskommt. Auch eure Texte sind sehr schön geschrieben! –
Funkes Schweinestall und Pigsty sind übrigens sehr geniale Ausdrücke! Herrlich irgendwie 🙂
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Ich liebe das Wort Pigsty, ich finde es so viel liebevoller als Schweinestall.
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Ja, total. Erinnert an 3 little piggys 🙂 Es klingt niedlich.
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OK, I have to jump in now (I could not resist translating your comments, Almuth & Ule). I agree, Schweinstall is more pedestrian-sounding, even to someone who doesn’t know the language. It’s obvious, Schwein is pig – we have the word swine too – and we have the word stall. No problem. So I get how pigsty would sound more interesting, more fun….but remember, it has the connotation in English of a messy person’s room and it can be derogatory. Which also makes it fun! 😉 I was excited when I found out that’s what the building is called, but also amazed – it just seems too grand a place for the three little piggies, even with all their relatives. 🙂
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The connotations often are the point which makes the fun, aren’t they? Even though in this case, the miner’s family held the house in a decent state, no pigsty at all at that time.
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We have the same connotation – the one of a sloppy person who lives in a mess and yes, it is double-fun :-). I have no imagination, how big this house is. I would have thought that it is perfect for the piggys and their relatives 😉 This kind of belittlement is so cute and makes it more sympathetic. „Funke’s pigsty“, a start for a great story 🙂
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Ja! Schade, dass ich keine Erzählerin/Prosaschreiberin bin …
I agree! What a pity I’m not a storyteller/prose writer …
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Das kann ich nicht finden. Ich finde, deine „Geschichtsstunde“ hier ist schon sehr schön 🙂
I don’t think so, your „historylesson“ is already a very nice story 🙂
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O danke sehr 🙂
Aber jenseits von Reportage fiction daraus zu machen liegt mir echt nicht so – und sei es nur wegen des längeren Atems, der dazu nötig wäre.
But to write fiction instead of reportage is really not what I am – if only because of the longer breath that would be needed.
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Eine kurze Kurzgeschichte vielleicht? Verstehe ich, wenn es nicht dein Ding ist, aber Reportagen liegen dir 🙂
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O Danke sehr, liebe Almuth! Deine Einschätzung freut mich sehr, da dies ja nicht die erste ist, die du von mir gelesen hast, wenn ich so an Buchmacherei (hihi) und Schmiede im Dorf denke.
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Das wäre übrigens ein schönes Projekt: Buchbindekunst mit Dorfgeschichte 🙂
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Hihi! Hat hier nicht so sehr lange Tradition …
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Das Buchbinden 😉
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Dieser doppelte approach ist sehr anregend. Beide Beiträge enthalten exquisite Detail-Photos. Dennoch scheint mir, dass ihr verschieden schaut, vielleicht weil der Ort dir vertraute Gegenwart ist, Lynn aber, wie sie selbst schreibt, aus einem Land kommt, in dem man selten wirklich alte Dinge sieht.: Deine Bilder sind teils streng dokumentarisch, teils lebhafte ganz gegenwärtige sinnliche Eindrücke. Man möchte die Dinge berühren. Bei Lynn scheint alles viel ferner, nostalgischer, in eine unbekannte Vergangenheit entrückt. (Das ist mein Eindruck) Liebe Grüße dir!
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Das hast du sensibel erspürt, liebe Gerda. Lynn und ich haben all unsere Bilder wechselweise verglichen, auch die nicht veröffentlichten, und waren überrascht wie ähnlich und verschieden zugleich wir fotografiert haben. Vieles haben wir abgesprochen, aber nicht alles, so dass unsere Beiträge uns gegenseitig auch noch überrascht haben.
Ich freue mich über deine aufmerksame und einfühlende Betrachtung.
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