ABC des Scheiterns
Oktober 22
j & k
jammern und klagen jammern o weh zu flache idee um sich an sie zu klammern dann klaftertiefe niederlagen zum mond ankläffen zu und zu weit untertreffen den stuss aus andren dichterkammern ist alles zum verzagen die sprache zu schwach ach klagen
For my English reading friends: whine and complain wail o woe too shallow an idea to cling to then lament deep down yapping at the moon too and too far below the nonsense from other poetry chambers everything is to despair the language too weak ah lament
Does it make you despair so much that you’re tied up in knots? I don’t think so – I think the paradox is that the poem about not being able to find the words succeeded in finding the words. 🙂
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There is a paradox in writing about failing: consequently, one should remain silent. But how to write wordless poetry?
Ans there is a risk in announcing an Alphabet of Failure – you feel forced to get it completed, or you have failed. 🙂
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I can always depend on you to have thought of everything, Ule! :-))
Somewhere on the internet, I saw a resume done in standard business style but instead of listing all the admirable things about the person, all the great jobs they held, and the fine education they received, the list delineated all the „accomplishments“ that they had failed at. It was very thought-provoking, and funny, too.
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My imagination is tasting that list. It hasn’t yet decided if it likes it.
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Ich denke, dass ich das gut nachvollziehen kann. Jedenfalls tat es gut, dein Gedicht zu lesen und an den Versen entlang zu denken…
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Wenn Text im Leser Resonanz bewirkt, freut sich die Schreiberin. Einen schönen Sonntag ohne Lamento wünsche ich dir 🙂
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Ich träumte süß
vom Paradies,
von einem Stück
vom großen Glück.
Dann schrillt und gellt
im Ohr die Welt:
Oh Weh und Ach,
jetzt bin ich wach.
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Danke für die Verse.
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Danke, dass du mich daran erinnerst, wie wertvoll, gehirnentkrampfend Lyrik ist. Ich lese zu wenig Lyrik, dachte ich, als ich Jammern und Klagen las, und war belustigt, dass es fast wie Jammern Klang, dass ich zu wenig Gedichte lese, aber dann, es ist wohl mehr ein Missen dieses schönen Sprachschwungs. Dein Gedicht überspringt das Jammern und erlöst das Klagen und gibt die Sprache frei, ohne zu verzagen! (ups) … Nein, wirklich schön. Vielen Dank und viele Grüße, ein Ja zum Klang!
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Belustigung dient der Entkrampfung, all over, und zum Glück sind die Zeiten vorbei, als man Geschriebenem nur mit ehrfürchtigem Schauer begegnen durfte.
Lyrik ist für mich (auch) die Möglichkeit, ein Phänomen sprachlich einzudampfen auf sein Konzentrat – oder physikalischer betrachtet durch Verdichtung auf geringst möglichen Raum zu bringen. Hier habe ich mehr meiner konstruktiven Leidenschaft gefrönt. Und ohne Rhythmus und Klang ist sowieso alles nichts. Wenn ich dich durch mein Gejammer veranlasse, mehr Lyrik zu lesen, freut mich das mächtig, Alexander!
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herrlich, wie du diese befindlichkeit in worte fasst und wie immer, das bild ist top!
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Danke, liebe Gabriele. Keine angenehme Befindlichkeit, um so wohler wird mir, wenn ich sie ein bisschen auf die Schippe nehme
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Gekonnt in Form gebracht – da kann von Scheitern nicht die Rede sein! Und auf die Idee, J und K als Jammern und Klagen auftreten zu lassen – genial! Japsen und Kichern kann ich da nur …
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… jubelnd und klatschend reagiere ich da auf deinen freundlichen Kommentar, liebe Sabine. Da hat sich das Reim- und Rhytmusgetüftel doch gelohnt – aber der Lohn liegt hier ja im Tun selbst, ob mit oder ohne Scheitern.
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Ich weiß nicht recht, worum es hier geht.
Vielleicht stehe ich schlicht auf dem Schlauch 😦
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O, das tut mir leid, Gerhard. Es geht um das Scheitern (ABC des Scheiterns) bei der Ideenfindung für ein schöpferisches Tun („zu flache idee“), und im ABC sind inzwischen die Buchstaben j (jammern)und k (klagen) erreicht. Und die Gurkenranke windet sich solidarisch mit der frustrierten Dichterin.
Des weiteren könnte ich dir noch die Untersuchung des Reimschemas im Gedicht empfehlen.
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Musst Dich doch nicht entschuldigen.
Ich kenne mich mit Gedichten wenig aus und wenn ich reime, dann meist …schlicht und unauffällig.
Mässige Ideen habe ich des öfteren beim Töpfern, Zeichnen ect, dann sehe ich diejenigen Erzeugnisse dann als blosses Handwerk.
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Eine Entschuldigung war das nicht, warum auch? Trotzdem finde ich es schöner, wenn ich verstanden werde, das ist keine Frage von Schuld.
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Treffsicher jammern und klagen zu Papier gebracht.
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Danke, Ulli. Es war ein ziemliches Getüftel, wahrscheinlich ist es doch eine mir weniger vertraute Ausdrucksform.
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Ach, ach, was für ein trauriges ABC, dabei wird der j+k-Beitrag von einem sehr interessanten Bild gekrönt, zu dem sich sicher auch eine optimistische Interpretation finden ließe … Aber, ich weiß, das ist ja nicht das Thema.
Der „Stuss aus anderen Dichterkammern“ hat mich amüsiert. Untertreffen? Sooooooooo hart musst du aber nicht einmal in einem ABC des Scheiterns mit dir sein 🙂
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Zum Glück sind nicht alle Tage zum Jammern! Die Gurke bildet hier ein ähnlich komplex verknotetes Gebilde wie ich mit der Versstruktur. Wahrscheinlich ist das im Gurkenalfabet eine ganze Zeichenreihe, womöglich ein ganzer Satz?
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Ja, ich kann leider auch nicht gurkisch. Ist aber wahrscheinlich eine Sprache, die es sich lohnt zu erlernen 😉
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Treffsicher!
Kommt mir bekannt vor. Wir Deutschen sind ja mit dieser Haltung oft vertraut .
Wie gut, dass du diese zum Scheitern zählst! Erfolgsversprechend sind sie wohl nicht.
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Dank für das Wiedererkennen, liebe Petra! Wenn’s Erfolg brächte, passte es nicht so gut in dieses ABC.
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