Geht Meer ohne Klischee?
Da hat mich Jürgen Küster doch gepackt mit seinen Gedanken über das Fotografieren zum Thema Wasser auf einer Nordseeinsel.
Da meine Liebe sich teilt zwischen Ost- und Nordsee, habe ich meine Versuche auf beide Meere erstreckt, und da ich dort zur Zeit nicht bin, musste das Archiv herhalten mit Bildmaterial. Auch die „Kleine“ kam so nicht zum Zuge, diese Aufnahmen sind mit der „Großen“ gemacht.
Beginne ich also mit der Ostsee
Klischee oder nicht ist hier wie immer die Frage:

Oh diesen Beitrag hatte ich übersehen Und das wäre wirklich schade gewesen!
Das Thema Klischee oder Kitsch bei Naturfotografie treibt uns alle um. Für mich ist einer der Ansatzpunkte der Unterscheidung das zusätzliche, ungewöhnliche Detail. So ein Detail oder so einen ungewöhnlichen Ansatz sehe ich in fast allen deiner Fotos. Es steht ja nicht einfach der Mond über dem Meer sondern es gibt auch die Spiegellinie ganz unten. Das vorletzte von der Ostsee hat diese ganz feinen sprudelnden Strukturen gemeinsam mit Licht- und Wasserblasen, es sind nicht „nur“ die Strukturen des Wattenmers es gibt auch eine ganz kleine Figur im Hintergrund und genau am richtigen Ort. Es hat wohl auch mit Farben zu tun und damit wie bekannt den Betrachtern der Ort ist so vieles … und letzlich liegt nicht nur Schönheit sondern auch Klischee im Auge der Betrachter
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Der „ungewöhnliche Ansatz“, so habe ich es versucht mit diesen Fotos: nimm die erste Idee, die dich sagen lässt „wow, schön“, und mach genau das nicht. Mach was Anderes, das Gegenteil, oder übertreibe die erste Idee ad absurdum.
So zum Beispiel mit der Figur im Hintergrund: man kann den Fliegenschiss wegstempeln oder man kann ihn betonen.
Die „erste Idee“ ist auch sowas Fragwürdiges: oft genau der richtige Instinkt, aber auch der Königsweg zum Klischee. Wenn man sich nicht ständig in Frage stellt, tappt man in eine Falle nach der anderen.
Danke sehr, liebe Myriade, dass du deine Schritte noch hierher gelenkt hast.
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Interessant, wie du das siehst. Für mich ist die „erste Idee“ oft gut, nicht immer aber oft und beinhaltet diesen ungewöhnlichen Ansatz. Aber ich verstehe auch nichts von Bildbearbeitung.
Ich verlasse mich immer auf den reader, aber aus irgendwelchen Gründen zeigt der mir deine Beiträge seit Wochen nicht an. Gestehe, du hast ihn geärgert 🙂 🙂
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Nö, ich war ganz brav … es tut mir Leid, ich habe keine Ahnung, woran das liegt. Hast du mich vielleicht als Spam gesperrt???
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Nicht dein Ernst !! Ich bekomme seit Monaten täglich hunderte Spam-Nachrichten „muchas gracias, como puedo iniciar sesion“
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und ich bin nicht dabei 😯😯😯
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With photos as moving as these, there is no need to worry about cliches. The top photo of the ships, taken from such an interesting viewpoint, and looking so dark and moody – it’s wonderful. The crescent moon – subdued and very elegant. The moving water photos convey a lot of power, and oh! what a beautiful image is the one below „What do I do with the North Sea?“ I love that -the light, the fresh feeling, it’s like one just came out of a long, disturbing dream to a new day of endless possibilities, a feeling I think we all are longing for these days. I admire the graphic simplicity of the image below that one, too. The sand patterns are echoed by the water ripples perfectly – more sparkling beauty! And I have to add that the photo beneath the crescent moon has a quiet, mysterious depth all its own.
A masterful collection, Ule, that expresses your love for those northern seas very well. Thank you, I enjoyed this!
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Thank you so mucb for this generous comment, dear Lynn. As I know you’re taking the most beautiful photographs over photographs of the sea, it is not very surprising that you appreciate pictures showing other oceans with other characters. But of course, I am happy you let me know some of your thoughts while looking at these pictures and which ones you find especially pleasing.
„new days of endless possibilities“ is what we are all awaiting, yes, but we will have to wait a little longer still, I’m afraid. Or find the endless possibilities in photography. This, we are intensely working on, aren’t we?
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Das Titelbild ist äußerst gelungen. Auf mich wirkt es malerisch und unecht und doch so schön. Sehr schöne Momentaufnahme!
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Vielen Dank, dass du deine Gedanken zu diesem Foto mitteilst. Freut mich, wenn es dir gefällt.
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Spannende Bilder. Das erste (Titelbild) ist beeindruckend, als hättest du es auf hoher See aufgenommen. So wild das Meer und die bewegten Schiffe. Bei der Nordsee finde ich das zweite und das vierte Bild besonders interessant (ich Strukturenfan). Auch die anderen Fotos sind klasse. – Hm, im Moment kann ich auch gut auf Disharmonie, was Gestaltung angeht, wenn auch nicht nur. Das dich die Lust packt, die „Idylle“ zu zerstören, finde ich interessant. Die heile Welt ein bißchen anknabbern 😉 Bei „Klischees am Meer“ fallen mir tatsächlich diese Postkartenidyllen mit Booten und Fähnchen und Leuchttürmen ein. Natur selbst finde ich nie Klischeehaft. Sie ist, wie sie ist. Jeden Tag anders. So wie jeder Sonnenauf- und Untergang schön und einmalig ist.
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Der Eindruck mit der hohen See entsteht durch den sehr niedrigen Kamerastandpunkt (ich lag flach im Sand). Da wirken auch die kleinen Schäumchen am Wassersaum wie ernstzunehmende Wellen. Und stürmisch war es an dem Tag auch.
Die Frage nach Klischee und Kitsch in der Natur sehe ich wie du, Almuth: sie sind anwendbar auf Darstellungen, nicht auf die Natur selbst.
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Flach, wie ne Flunder 🙂 Du kannst also doch noch bodennah 😉 Sehr schön, der Effekt!
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Bodennah ist kein Problem – wieder hochkommen ist manchmal schwierig 😃
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^^
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Sehr läcker, deine Fotos 🙂
So zwischen Sinnesgenuß und geistiger Erbauung angesiedelt 🙂
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Schön, wenn dein Sehsinn Genuss gefunden hat, Gerhard. ☺ Wie meinst du aber die geistige Erbauung?
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Aha! 🙂
Ist Kontemplieren, das diese Fotos bewirken können, kein geistiger Genuss?
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O, ich verstehe. Ja, natürlich.
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Sehr schöne Aufnahmen sind dir da gelungen. Der hybride Streifen von Meer und Land ist natürlich an der Nordsee ausgeprägter als an der Ostsee. Aber eine eindeutige Entscheidung zwischen den beiden Meeren könnte ich auch nicht treffen. Schön auch die Mondtropfen auf den Wellen. Ich sehe die Bewegung direkt vor mir.
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Ich frage mich manchmal, ob ich allein nach Abbildungen von Wasser und einem schmalen Streifen Strandes Nord- und Ostsee an Fotos auseinanderhalten könnte. Ich empfinde sie als sehr verschieden, darum glaube ich: ja; aber an meinen eigenen Bildern kann ich das nicht ausprobieren, dazu kenne ich sie zu gut.
Dass dir die sachte schaukelnden Mondtropfen (schön poetisch 😊) gut gefallen, freut mich sehr.
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ist natur je klischee? 🙂 auf jeden fall sind deine fotos toll – und jedes foto, jeder blick aufs meer ist anders und immer wieder neu! und das erste bild ist einfach wunderschön. zauberhaft!
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Das erste Bild … ja … manche deiner Gedichte sind so.
Natur ist niemals Klischee, liebe Diana, aber was menschliche Darstellung jedweder Art daraus macht , kann es sein. „immer wieder neu“, wie du schreibst, bedeutet für mich, dass der Versuch geglückt ist, Klischees zu vermeiden.
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ja, das ist dir gelungen. 🙂 allein das bewusstsein, klischee oder nicht, macht etwas aus, finde ich. und ja, bei meinen gedichten frag ich mich das auch zuweilen!
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Ich finde es ganz wichtig, sich selbst gegenüber immer eine Spur misstrauisch zu bleiben.
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das erste Foto mit em feinen Sichelmond ist so traumhaft schön, dass ich danach gar nichts mehr ansehen mochte. Doch dann schaute ich weiter, und blieb wieder beim drittletzten, dem Riffelmeer hängen.
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Vielleicht sollte man gewisse Bilder lieber am Ende präsentieren.
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Einerseits verstehe ich den Wunsch nach neuen Sehweisen auf ein uraltes Sujet, andererseits frage ich mich: Warum diese Abwehr gegen das Klischee? Denn gerade bei Mond und Meer geht mir das Herz auf – sind es nicht gerade diese Klischee-Bilder, die uns die Natur schenkt und für die wir sie lieben? – Dennoch goutiere ich auch Deine Versuche, das fotografisch herauszukitzeln, was Wasser zu Wasser macht, wobei mir allerdings die Zentrifuge dafür ungeeignet erscheint.
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Genau diese Frage beschäftigt mich immer wieder und ich bin froh, dass du hier gleich ein bisschen kontrovers reingehst. Ich frage mich, wo das Klischee denn anfängt oder aufhört: ist Mond über Meer immer und grundsätzlich Klischee? Sind starke Sonnenuntergangsfarben immer Klischee?
Die „Zentrifuge“ stellt die Frage ziemlich laut, nicht wahr, wie viel man kaputt machen muss, wie weit man von schulmäßiger Bildgestaltung weggehen muss, um keine Postkarten abzubilden?
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Aber es gibt auch schöne Postkarten! (kleines Plädoyer für den Kitsch 😈). Nein, es ist natürlich DIE Frage, die alle, die schöpferisch tätig sind, ob mit Bild, Wort oder Ton, umtreibt.
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Du kennst meine Bilder, Sabine, und du weißt, dass ich Postkartenfotos auch mag. Aber genauso überkommt mich immer wieder das -je nach Gelegenheit – mal verspielte, mal wütende Bedürfnis, die Idylle kaputt zu machen.
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Ja, und ich mag beides! Das Bewahrende wie das Zerstörende und dabei Erneuernde – Grundkräfte ja auch dies, wie das Wasser auch.
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Ich fühle mich in deinem Blick gut aufgehoben 🙂
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😯
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