farbengeflatter
gäste im sommerflieder
viele doch einer
besonders
leuchtet sein rot
in schwarzbraunem samt
lange genug halte still
still – weicher hauch
auf der haut
kaum zu spüren die pracht
klappt mal auf mal
zu zaubert zeitloses glück
nicht zeitlos genug für
den wunsch nach dauer
täuschung und
schöner schein liegen
griffbereit hier
greife – stell ein
fehlt allein
das motiv
sitz dort das ersehnte
auf der blüte getarnt mit
geschlossenen flügeln scheint
außer atem zu ruhen
klapp auf zu – klack
verpasst – warte weiter
klapp auf zu – wieder
bewegung voll muße
vorhersehbar doch
wieder nicht und wieder
gefoppt vom begehrten motiv
glieder erlahmt verbogener rücken empört
zerstreut der gesammelte blick
lege ich die enttäuschung
beiseite und gönne
erschöpftem werkzeug rast
sitze entspannt und kaum
spüre ich schwach
auf der haut
den hauch
mächtiger trost
prächtiger spott
so lind
Eine schöne Meditation über das Glück des Augenblicks, seine Vergänglichkeit und unseren Drang zur Perpetuierung, der offenbar erst Erfüllung findet, wenn wir loslassen.
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Das Loslassen scheint mir in der Fotografie mit das Schwierigste zu sein; mit Worten entfernt man sich schneller in die Abstraktion, trotz aller Suche nach dem Ausdruck, der den Gedanken am besten einfängt.
Oder täusche ich mich da?
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Vermutlich kommt man beim Fotografieren durch Dranbleiben weiter… Trotzdem auch hier: nicht zwingen wollen, dürfte besser sein, und das ist dann natürlich beim Gedichte-Schreiben ganz ähnlich.
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