großstadt
gehweg menschgewühl
schlendern und schauen und staunen und sieh! stößt
derb ein korb ans knie
sticht böser blick
mopeds autos krach
schlendern und staunen und schau! schrillt
klingelschnitt ins ohr
trifft lenker hart
sturm geballter luft
schlendern und schau! zischt
giftig die tür dich an
schubsen rein schnell
vorsichtpassaufmachplatzda WEG
hoch auf sankt michaels turm
möven und wind tragen her
hafenklang schiffshörner hohl
menschengewimmel nur fern
schau! horch!

Der atemberaubende Blick von St Petri, den kenn ich, aber sooo schön habe ich ihn nicht fotografiert. n Hamburg scheint mir eigentlich as Leben recht gemächllich zu laufen, verglichen mit anderen Metropolen. Besonders gefällt mir dein wiederholtes „schlendern und schauen und staunen“, das immer mal von außen einen Schubs bekommt, aber sich nicht unterkriegen lässt. Keine Müdigkeit, nur Genuss, den du dann von oben noch mal zusammenfassend in den Blick bekommst.
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Huch, hallo Gerda, du jetzt auch hier in meinen Katakomben? Hast du dich mit Almuth verabredet?
Hamburg ist tatsächlich vergleichsweise entspannt, aber wenn du nach einer langen Entwöhnungsphase auf dem Lande wieder in diese Stadt kommst, ist sie doch beunruhigend voll.
Bei diesem Gedicht ging es mir, wie du fein erkannt hast, um die sprachliche/poetische Formulierung von Tempowechseln, hier jeweils durch den „Schubs“ ausgelöst.
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Ich wurde durch deine Antwort auf Almuths Kommentar, der mir per mail angezeigt wurde, hierher gelockt.
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Na, das freut mich doch sehr, liebe Gerda.
Jetzt muss ich dir aber auch Gute Nacht sagen – morgen geht es weiter. Schlaf schön.
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Gute Nacht! Hier ist es schon 2 Uhr…
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Neben deinen ganz famosen Hamburgbildern, finde ich deinen Text hier sehr gut und passend zu deiner aktuellen DaDa-Reminiszenz 🙂 Toll in Wort und Bild.
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Siehste, Almuth: und schon muss ich nachgucken, was das denn noch mal war. Aber ich freu mich riesig über dein archäologisches Interesse.
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^^ Und ich dachte, dein Blog ist noch nicht ganz so alt 😉 Wann hast du eigentlich angefangen?
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April 2015, glaube ich. Nach zwei Jahren nichtöffentlicher sporadischer Versuche.
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Ach, du hast trocken geübt? Dann sind wir ja fast gleichaltrig. 2015 habe ich auch angefangen. Ich glaube, ich hatte kürzlich Jahrestag 😉
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Am Anfang war mir diese Bloggerei doch sehr fremd und nicht ganz geheuer – so sichtbar für „die ganze Welt“, von der dann erst mal keiner gekuckt hat, ewig.
Kürzlich habe ich doch auch von WP so eine nette Geburtstagsmail bekommen …
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Wahrscheinlich geht das allen so. Ich weiß, was du meinst. Wer weiß, vielleicht haben wir zu einer ähnlichen Zeit begonnen, aber wie erwähnt, heute nicht mehr, morgen 🙂
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Große Großstadtpoesie – mit einer gekonnten Wahrnehmungsregie!
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Da ich dein poetisches Vermögen hoch schätze, bedeutet mir diese Aussage viel.
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Stimmt,lieber Ule, der Mensch, wenngleich auch nicht alle, braucht Rückzugsorte, an denen er sich selber frei bekommt. Wenn ich in die Großstadt muss, dann graust es mich schon Tage vorher, lächel… es erschlägt mich immer, was da an Krawall tönt…
Super Text, der mir zu verstehen gibt, dass ich gar nicht so schlecht wohne,lächel…
LG; Edith
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Und zugleich, liebe Edith, zieht es mich immer wieder in manche Großstädte, die eine besondere Form von Freiheit und Organisiertheit zu atmen scheinen
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…glaubs, mir machen sie Angst, vielleicht, weil ich ein echtes Landei bin, lächel… wohldem, dass du auch dies genießen kannst…
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Die Angst ist da auch, alles halt, darum ist es vielleicht so faszinierend.
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Kinder, die in den Dörfern und kleine Städten, auf dem Land, Missbrauch erlebt haben, ziehen oft in die Städte und Flüchtlinge, die zunächst in Dörfer und kleine Städte, auf dem Land, eingewiesen wurden, auch. So bleiben die Dörfer und kleinen Stadte, auf dem Land sauber; aber nur scheinbar. Denn die Missbrauchstäter bleiben – und tun als wäre nichts gewesen und die, bei denen sich die Flüchtlinge nicht geborgen fühlten, die bleiben auch. Leise, bleibt scheinbar alles, wie es war. Aber ich schreibe. Ich schreibe, wo es so still ist, kein Mucks, ist es sehr laut – still.
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Und wohin gehen Menschen, die in der Großstadt Gewaltopfer geworden sind?
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… die machen manchmal Ausflüge auf’s Land, wenn sie etwas geheilt sind oder noch mehr Abstand brauchen: wie die Möwen; z.B. wie die Möwe Jonathan, fliegen sie dann hoch und weit, aber das ist ein langer Weg: & ich frage mal beim WEISSEN RING auch, was die so antworten. Oft erlangen die Täter aber mehr Aufmerksamkeit und mehr Geld zu reisen: und sind vielleicht schon da – oder noch da, wo (ohne sie) eine Oase für ihre Opfer wäre …
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Das ist wohl leider so.
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Ach ja, diese Stadt und ihre Eile. Typisch deutsch. Ich versuche mich als Hamburger ein bisschen weniger wichtig zu nehmen – vor allem auch auf der Straße. Danke, dass ihr es trotzdem hier gut findet. Willkommen vor allem jenen, die es auf Kirchtürme statt auf Volksfeste treibt!
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menschenmassen mag ich nicht, aber ich sollte auch mal wieder nach norden reisen. ich mag deinen stil, er stimmt mich unternehmungslustig.
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Das ist toll, wenn Texte etwas bewirken! Hamburg kann ich wärmstens empfehlen. Und wenn du dir was Tolles gönnen willst, erklimmen den Turm von Sankt Petri, der Ausblick ist atemberaubend – siehe Projekte/Hamburg oben im Menü und dann den Link dahin.
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vielen dank!
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