Lang ist es her,
seit ich begonnen habe, Beispiele aus der Serie „Fenster zum Druntergrund“ zu zeigen. Manchmal will auch der Druntergrund des Lebens nicht so wie ich, dann heißt es eben: Pause machen. Wenn ich Glück habe, kann ich allmählich zu meinem geschätzten Lebensrhythmus zurückkehren und die losen Fäden – einen nach dem anderen – wieder aufnehmen und weiterstricken.
Als ich im Mai das erste Beispiel der Fenster gezeigt hatte, schrieb Lynn in ihrem Kommentar, dass das Bild in der Gesamtansicht am weitesten links sie besonders anspräche. Dies wäre zwar nicht meine eigene Wahl für den zweiten Beitrag gewesen, aber die Entscheidung über die Kandidaten aus der Hand zu geben, reizt mich durchaus. Also warum nicht jetzt dieses? Im Beitragsbild habe ich es im Gesamtfeld markiert.
Über den Entstehungsprozess der dreißig Bilder
habe ich im ersten Beitrag berichtet, dazu verlinke ich hier, damit nicht jedesmal derselbe Text da steht, den die meisten dann schon kennen.
Das „Malwerkzeug“, das ich hier in einem leicht mit Ultramarinblau abgetönten Rot im dritten Zustand hinzugefügt habe, ist ein Holzstöckchen, mit dem ich auch die Farbe aufgetragen habe. Die Farbspuren auf der Schlussversion sind hingegen gespritzt und gepustet.
Die Galerie zeigt nun die einzelnen Schritte bis zum Endzustand
Sie hängen immer noch an der Wand (siehe Beitragsbild) – das ist ein guter Test, ob ich sie auch nach einiger Zeit noch ok finde. Ich schubse sie von Zeit zu Zeitaus der geraden Hängung, weil ich sie auch als Verkörperung von Unordnung denke; wenn der Wind durch die Tür zum Garten hereinweht, übernimmt er diese Aufgabe.
Außergewöhnlich und schön!
Liebe Grüße,
Syntaxia
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Auch kurz machen Kommentare Freude. Danke!
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Oh wie schön, es gibt wieder etwas zu sehen von deinem Schaffen. Die Bilderübersicht ist wieder toll geworden. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll 🙂 Da sind so viele spannende Sachen dabei. Das kleine Bild über deinem markierten finde ich beispielsweise auch interessant! Ebenso das zweite neben deinem gekennzeichneten Bild und das Bild mit der schwungvollen Linie in der Mitte des Fotos. Auch an deinem Prozess teilzunehmen ist spannend. Ich gehe bei solchen Arbeiten intuitiv vor, aber ich weiß natürlich nicht, was dich im einzelnen bewegt hat, welche Emotionen eine Rolle gespielt haben mögen. Vom gestalterischen Aspekt her gefallen mir deine Arbeiten extrem gut!
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Da werde ich als nächstes Beispiel gerne eines der von dir erwähnten Bilder mal genauer zeigen, liebe Almuth.
Der gesamte Prozess war eine Mischung aus Planung (serielles Arbeiten, Entscheidung über die Technik der jeweiligen Stufe für alle Bilder …) und Intuition bei der Umsetzung des Plans für jedes einzelne Bild.
Außerdem hatte ich ja den Ehrgeiz, jedes der 30 Bilder in der 3.Stufe mit einem anderen Malwerkzeug zu bearbeiten. Das war sowieso bei jedem einzelnen eine Zitterpartie: ein Bild, das man schon ganz gelungen findet, mit einer heftigen Acrylspur wieder zu „verunstalten“ fällt ziemlich schwer (aber genau das sollte hier die Übung sein, die ich mir vorgenommen hatte).
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Das verstehe ich bestens liebe Ule! Wie oft geht es mir so, daß ich mich nicht traue, weiterzumachen, weil ich es „versauen“ könnte. Mir würde bei deinem Ansatz allerdings die Spontaneität verloren gehen. Ansonsten ist das eine tolle Idee. Ich nutze dann oft Kamera oder Kopierer, um von einem Zustand aus weiterzugehen. Trotzdem reizt mich deine Methode auch irgendwie. Deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, wieviel Kraft es dich gekostet hat, noch mal mit Acryl „drüberzugehen“ 🙂 Hast du danach in anderen Lebenslagen bei dir Veränderungen wahrgenommen? Ich kann mir vorstellen, daß das was mit einem macht, gerade bei 30 Arbeiten!
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Gerade durch die Serie bin ich in Fluss gekommen (den ich durch die Musik von Miles Davies noch unterstützt habe ☺). Insgesamt habe ich durch diese Arbeitsweise viel Selbstvertrauen gewonnen, so eine Grundhaltung, dass „missraten“ immer eine Herausforderung ist, etwas draus zu machen … schlimmstenfalls: zu übermalen oder überkleben.
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Das hört sich doch richtig gut an! Ich denke, daß es da Wechselwirkungen gibt und man „nebenbei“ etwas über sich selbst lernt 🙂
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O ja, viel.
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Once again, this is all so impressive – so much energy! The translator does some weird things with the text…but I get the idea.
Am I to beleive that you actually did step-by-step photos of each piece? Wow. It’s really, really fun to see the process.
If you wanted to analyze the steps in this one you could see a suden negative enrgy, anger or despair, for example, in the addition of the reddish brown slashing line that goes across diagonally in the third one. (And you turned it around – I didn’t even see that at first!). Then an almost total obliteration of light in the fourth but clear openings in the final version, where it seems we’re peering into windows of meaning.
Also, I like this idea of order/disorder regarding the wind’s effect on the overall hanging. Frankly it’s hard to imagine even the possibility of getting every one lined up straight!
With this view I hear a light tinkling of bells (the wind) from the variety of gentle angles in the disorderly overview. 🙂
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Dear Lynn, It wasn’t as much work to photograph this step-by-step documentation as you might imagine: I first made all 30 pictures with the first step and then placed them next to each other … click 30 times is not a big deal then. Only then came the second step for everything, then taking photos and so on. The most difficult thing now is to find out the five that belong together again, as the whole process took more than four weeks and at the time I had no desire to carefully tag them.
The diagonal line that shows a piece of wood that I actually used to paint with was very difficult for me. There was something destructive about placing it on top of the composition without knowing whether I would like the result afterwards. It was the same for me in all cases from level 3.
I really like your idea of ringing bells with the wind.
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Ich will nicht neugierig sein und wünsche dir auf gut Glück gute Gesundheit. Diesen Arbeitstitel vom Fenster zum Druntergrund finde ich nach wie vor sehr sehr spannend und inspirierend. Ich finde auch bei jedem einzelnen Stück die Komposition sehr ausgewogen, was ja bei Veränderung der Stücke durchaus eine Herausforderung ist.
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Danke für deinen Gesundheitswunsch, den ich gerne weitergebe.🙂
Natürlich finde ich nicht alle Arbeiten gleichermaßen gelungen, diese hier liebe ich zum Beispiel nicht ganz so, wie manche andere. Es gab durchaus Stücke, in denen ich in einer Phase die Komposition nicht geglückt fand. Aber die vierte und fünfte Stufe enthalten tolles Korrekturpotential, wie ich feststellen konnte 😉.
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Verstehe, dann wünsche ich allen Beteiligten Energie und Durchhaltevermögen …..
Korrekturpotential oder Veränderungspotential zu sehen, halte ich für eine sehr gute Eigenschaft
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Da könnte man endlos kreativ umschichten und umgestalten – sind ja alles DEine Kinder, Dir vertraut – und Du kannst gespannt sein, was eine neue Hängung bewirkt.
Den Herstellungsprozess zu zeigen, finde ich dufte.
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Wahrscheinlich sehe ich die Bilder wirklich anders, sozusagen alle Schichten gleichzeitig. Langfristig werde ich wohl einige Lieblingsbilder neu hängen, und der Rest landet im Archiv.
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Meine Frau und ich sahen letzthin Bilder von drei Künstlerinnen von aussen in einem aufgelassenen Geschäft.
Es fiel schwer, Begeisterung für eines der Bilder zu empfinden, weil man sie ja nicht selbst gefertigt hatte, also auch nicht um ihre „verschiedenen Geheimnisse“ weiß. Und Zeit lässt man sich oft nicht, sie zu ergründen.
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Vielleicht ist die Betrachtungsweise von der Straße durch eine Fensterscheibe auch etwas zu distanziert, um einen inneren Kontakt herzustellen.
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Durchaus.
Im Prinzip sollte man reinkommen und genauer schauen.
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Was ich in etwa jetzt tat, mit dem „Fernblick“:
Auffallend und anziehend besonders
5(Reihe 1)
4(Reihe 2)
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2(Reihe 3)
1(Reihe 4) 2(Reihe 4)
6(Reihe 5)
1(Reihe 6)
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Hochinteressant, danke! Soll ich daraus den nächsten Kandidaten für Making of … wählen?
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Ja, durchaus 🙂
Ich bezog mich ja meist auf eine spannende GESAMTkonstruktion eines Einzelbilds, nicht auf Details, die ich ja kaum sehen konnte.
Überhaupt finde ich die Idee einer SERIE einladend.
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Die Details werden bei einer Einzeldarstellung natürlich deutlicher.
Dies war mein erster Versuch, streng seriell zu arbeiten. Eine sehr spannende Erfahrung, und überaus produktiv.
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Kann ich glaube ich nachvollziehen.
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