Geschnibbel
Seitdem die Segnungen des kontaktlosen Einkaufs unser Haus mit Kartonage fluten, habe ich die Wellpappe als Malgrund und als Basis für Collagen entdeckt.
Gerade fertig geworden ist meine Collage Homo postcoroniensis, die reflektiert, was die Pandemie mit uns macht oder gemacht haben wird/könnte, wenn sie vorbei oder durch die nächste abgelöst worden ist.
Gemischtes Material, das ich dazu benutzt habe:
einen Moosgummistempel für den Rumpf der Figuren, Aquarellfarben, schwarze Tusche, Ausschnitte aus dem Ausstellungskatalog Welt der Gefäße. Von der Antike bis Picasso. 2004.
Vorzugsweise habe ich die Ausschnitte aus Abbildungen antiker Gefäße und aus Keramiken Picassos gewählt und mich darüber gefreut, wie sie harmonieren in Stil und Farben. Auch in Fayencen des 16./17.Jh bin ich fündig geworden.
Mixed Media Collage, 74×44 cm
Solcherart Verwendung von Verpackungsmateriaö hatte ich auch 2x praktiziert.
Mir gefällt bzw. Auffallend ist der Schnipsel mit dem Zylinderkopf und der trinkendrn Person.
Schönen morgen dir
Gethard
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Danke, Gerhard. Leider von bleibender Bedeutung, dieses Thema … ich hatte gehofft, es würde schneller zu Geschichte.
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Die Zoonosen zeigen uns die Nase!
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And Joe loves this! 🙂
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Great! Thank you for telling me. Please give him a hug from me.
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Wow, Ule, it’s wonderful. So full of life and quirky details. The colors harmonize beautifully, as do the shapes. I love the title, too. I see something about „creepy“ in the translation but I didn’t have that impression. There is a tightness in the figures‘ environments and movement – they are constricted but still very active and not necessarily unhappy. They are all VERY BUSY! Some are interacting, some are isolated. The figure in the upper right seems to be saluting and stands very straight while the other one gets ready to take a photo. The guy in the lower-left wishes he could fly but lost a wing. The second from the left on top is doing the tango, I’m sure of it – look at that swirl and the leg position. So much going on! Thank you for showing this…I like imagining you working on it.
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I love how you see all the stories in the collages I laid inside, dear Lynn. You even noticed the tango, thank you! Yes, they are tied up in their environment and still going on playing their games. No way for feeling bored being so busy (a bit like you and me 😉).
It took quite a bit of time working on them. The stamped torsi lay around for weeks „watching“ me (can torsi do such a thing?) playing around with other tasks. But one day, their time had come. It was big fun scrolling through that art catalogue looking for appropriate details! That’s something I would have enjoyed doing together with you.
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I bet they watched you, the way a blind person senses someone in the room and gets a feeling for their emotional state…perhaps. 🙂
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A little creepy thinking that, but now they’re finished.
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Juhu, endlich sind sie da, deine Collagen, auf die ich schon so lange gewartet habe. Sind daß die, die du damals als Vorschau hier gezeigt hast? Sehr kreativ auf jeden fall. Homo postcoroniensis, du hast Ideen! Was ich sehe, gefällt mir. Für mich haben manche der Gestalten eher etwas lustiges, als gruseliges. Wobei das kleine Bild oben rechts, das hat schon was unheimliches. Ein bißchen futuristisch-anonym finde ich das graue Gesicht. Nicht sonderlich sympathisch. Manche dieser Fabelwesen erinnern mich an Arbeiten von Max Ernst. Die Welt der Gefäße (als Materialquelle), klingt, als wären die Gestalten nur noch hohl oder ausgehöhlt? Irgendwie wirkt dein Blick auf das Thema düster. Die Lage gerade macht nicht froh, aber es könnte ja auch sein, daß die Pandemie etwas Gutes aus uns herausholt. Wie auch immer, interessante Arbeit!
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So richtig heiter bin ich im Blick auf die Zukunft nicht, aber auch nicht so pessimistisch, dass ich nicht mehr zu Ironie fähig wäre, liebe Almuth. Dabei kommen dann mehr oder weniger gruselige Formen raus, ihre Erfindung macht mir aber durchaus Spaß. Deine Überlegung zum Zusammenhang von Gefäß/ hohl habe ich bisher nicht angestellt, finde sie aber sehr interessant. Lohnend für plastische Arbeiten auf jeden Fall. An Max Ernst zu denken, finde ich auf jeden Fall naheliegend.
Die vor ein paar Wochen gemeinten Collagen sind dies nicht, eher hat mich die Beschäftigung mit diesen neuen Collagen davon abgehalten, an dem „Making of“ der Fensterserie weiterzumachen. Das ist nicht vom Tisch, mich lockt nur zur Zeit Produktion mehr als Dokumentation. Außerdem häufen sich zur Zeit viele andere Termine und Aufgaben im realen Leben.
Die andere Serie kommt noch, bestimmt!
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Das hört sich gut an, Grusel mit Spaß. So kann man sich die Last doch ein bißchen von der Seele „schnibbeln“. Kann ich verstehen und auf die anderen Sachen freue ich mich immer noch.
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Ein toller Material- Stil und Epochenmix
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Und ziemlich gruselig in den Details, liebe Myriade. Ein Anfall von freudvoller Misanthropie … (gerade bemerke ich den Doppelsinn in „freudvoll“, man hat schon seine Freud‘ mit dem Freud …)
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„Sigmund schau obe“ sagt die Wienerin 🙂
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Wer so nah dran ist, muss es ja wissen 😉
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Ja, die Berggasse ist in erreichbarer Nähe 🙂
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Den Homo postcoroniensis könnte ich mir vorstellen als ein Wesen, das über ein „drittes Augenlid“ verfügt, das bei Bedarf als Gesichtsschutz geschlossen wird.
Deine gruselige Idee ist bemerkenswert zuversichtlich. Ich nehme derzeit wenig Wortmeldungen wahr, in denen eine Zeit danach überhaupt als Möglichkeit ins Auge gefasst wird…
LG Michael
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Zuversichtlich? Na ja, mit dem Mut der Verzweiflung kann man auch schon mal etwas albern dem Gegenstand der Angst entgegentreten. Ich glaube übrigens nicht an das „post“, es werden weitere Viren kommen, die uns Grenzen aufzeigen.
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Es geht immer weiter…
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Ja. Für wen und wie ist die Frage.
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Let’s art! – kann ich da nur sagen! Viel Schnippelfreude, sehe ich!
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Schnippelfreude? O ja! Wenn auch die Ergebnisse nicht nur niedlich und erfreulich sind. Aber wer weiß schon, wie sich die Menschheit langfristig verändern wird?
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Allein schon der Titel macht neugierig! Was ihn dann ausmacht diesen Menschen nach Corona, kann ich allerdings nicht so gut erkennen. Ach, wer weiß das schon, oder?🙂Ganz oben tragen wohl beide immer noch eine Maske, der Linke lässig weggeschoben , die Rechte neckisch mit einem zugeklappten Fächer statt Maske? Oder gar ein Spucknapf? Fantasieanregend, liebe Ule! LG, Petra
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Das waren die Fragen, die ich mir gestellt habe: was macht das mit uns? Zeigt sich körperlich (zum Glück sehr langfristig) Veränderung? Wie könnten pandemie-angepasste Wesen vielleicht aussehen: degenerierter oder nur als Muster vorhandener Mund. Zweimeterarme …? Also eher nicht „nett“, was trotzdem witzig sein kann im Grusel.
Für viele Interpretationen gibt es hier etwas.
Danke für dein Schauen und Mitdenken, was mir sehr wichtig ist.
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Deine Arbeiten werde ich mir gerne noch einmal am PC anschauen, auf dem Handy sind sie sooo klein, wenn auch schon hier faszinierend. Es scheint, dass du gerade einen guten Flow hast. Schön zu sehen!
Ich hocke (mal wieder) malat im Bett.
Liebe Grüße
Ulli
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Dir gute Besserung, liebe Ulli.
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Dankeschön.
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Musste jetzt doch noch einmal den PC hochfahren, da habe ich die Gelegenheit genutzt.
Ich hoffe ja sehr, dass beim Homo postcoroniensis die Masken keine Rollen mehr spielen werden. Ansonsten sehe ich doch ziemlich viele „verschobene“ Menschen – hoffe ich, dass sich die Verschiebungen in die richtige Richtungen ereignen werden.
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Liebe Ulli, um die „richtige Richtung“ ging es mir hier leider nicht. Eher um Überlegungen, wie pandemie-angepasste Wesen vielleicht aussehen könnten: degenerierter oder nur als Muster vorhandener Mund. Zweimeterarme …? Also eher nicht „nett“, was trotzdem witzig sein kann im Grusel.
Eher nichts für Leute wie dich, die schnell wieder gesund werden sollen und dafür ein heiteres Gemüt brauchen.
Gute Besserung – und danke, dass du trotzdem noch mal in den PC geguckt hast.
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