Kleine Fotodokumentation
Bei der Arbeit am zweiten Übungsstück ist der Kopf schon etwas freier für Fotos der Einzelschritte – nur beim Kleben liegen die Nerven so blank, dass kein Quäntchen Energie für Fotos frei ist, da bräuchte es Foto-Assistenz.
Tatsächlich sind im zweiten Versuch alle Kanten gerade geschnitten, das kann ich als wesentlichen Fortschritt verbuchen. Woher allerdings plötzlich der Kleisterstreifen auf dem Umschlaggewebe kam, ist mir ein Rätsel – noch mehr sauberes Makulaturpapier kann man kaum immer wieder darunterlegen. Aber das ist wohl so: einmal nicht aufgepasst – schon ist was passiert.
Heute wird der zweite Buchblock in die Decke eingehängt und ich bin gespannt, ob meine Erfahrungen aus den Pannen des ersten Versuchs mir nun helfen.
Die Bilderschau, die sich bei Klick auf das Bild mit der 1 öffnet, erläutert die Schritte ein wenig in den Bildunterschriften. Wer genaueres für die Eigenproduktion erfahren möchte, wird via YouTube überreichlich mit Informationen versorgt, in vielen Sprachen der Welt.
Your work is so meticulous!
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It is. Necessarily in bookbinding – because I wouldn’t like a handmade book with crooked edges.
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Hallo Ule,
eine tolle Geduldsfleissarbeit, ich drücke die Daumen das jetzt alles klappt, aber es ist völlig normal das von den ersten Schritten welche nicht klappen, wie sagt man so schön : learning by doing ! Sieht doch aber schon toll aus !
LG Jürgen
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Danke für deine Ermutigung, lieber Jürgen. Das kannst du wohl laut sagen: ich lerne bei „doing“, man ahnt ja nicht, was alles schief gehen kann – aber ich glaube, nach dem dritten Probeexemplar habe ich jetzt alle Fehler durch (behaupte ich, bis zur nächsten Krise).
Der heutige Lernschritt enthielt die Einsicht, dass bei wackliger LAN-Verbindung der Netzwerkdrucker zwischendurch mal eben den Druck abbricht – bei teurem Fotopapier extrem ärgerlich. Mit USB-Verbindung ist nun alles paletti.
Jetzt liegen die ersten elf Ausdrucke bereit zur Produktion in Serie – auf geht’s.
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Ganz lieben Dank für den Einblick in Werkstatt und Arbeit. Sieht schon sehr professionell aus. Chapeau! – So eine solide Fadenheftung ist schon was Feines!
Hab ich das richtig verstanden, dass Du den Buchblock mit dem Cutter schneidest, nicht mit einer Schneidemaschine? Oh, was für eine Arbeit! Ich hab ja auch mal einen Buchbinde-Workshop besucht, da gab’s neben der schöden Schneidemaschine eine Art Hobel (ich müsste noch mal nachschauen, wie das Gerät genau hieß) – das hat zwar viel länger gedauert, bis man seinen Buchblock geschnitten hatte, aber die Kanten waren viel feiner als mit der ‚Guillotine‘. Aber mit dem Cutter, das stelle ich mir mühsam vor…
Deine Präzision ist wirklich bewundernswert, ebenso wie Deine Engelsgeduld. Mir würde es eher so ergehen, wie Hedwig es beschreibt: Kleister allenthalben, nur nicht dort, wo er sein sollte…
Dir also weiterhin viel Freude beim Basteln und Werkeln und vor allem: gutes Gelingen!
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Stimmt, es gibt auch Buchhobel, aber es ist ein ziemlich teures Werkzeug. Der Cutter schneidet sehr sauber, wenn die Klinge frisch genug ist. Und ich schneide ja keinen 500-Seiten-Wälzer. Das geht ganz gut. Mit Schneidemaschinen habe ich keine guten Erfahrungen, wenn sie Fehler machen, dann gnadenlos gründlich. Danke jedenfalls für deinen Zuspruch.
Ich muss allmählich aufpassen, dass dies hier nicht zu einem Bastelblog mutiert, scheint mir 😕.
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Leider kann man das wahrscheinlich nicht ohne öffentlichen Blick mal ausprobieren, oder? Meine Sorge gilt da auch dem Layout (seeehr heikel bei diesen Gedichten) und der Bildqualität. Wenn ich bedenke, wieviele Papiersorten ich (noch andauernd) ausprobiere und vergleiche, damit z.B. ein bestimmter metallischer Glanz gut herauskommt, habe ich da wenig Vertrauen. Aber ich werde mal drüber nachdenken.
Hab jedenfalls Dank für deine engagierten Überlegungen.
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Wunderschön – und zwar Alles: die Idee, die Zen-Gefühle, das Arbeiten mit den Händen und die Fotos natürlich. Schon erstaunlich, wie Du sogar aus dokumentierenden Bildern Kunst machst. Jedenfalls bin ich begeistert und beglückwünsche Dich zu diesem Deinem ersten mit Auge, Geist und Hand geschöpften Buch! Liebe Grüße und Danke fürs Teilhaben lassen.
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Lieber Simon, sei bedankt für deine Begeisterung. Die Idee ist ja akut eigentlich von dir: allerdings bezogen auf den Raunächte-Zyklus, wodurch du aber erst mal diesem älteren Geisteskind die Tür geöffnet hast, es war einfach jetzt zuerst dran. Damit schnitzeltest du in derselben Kerbe, wie kurz zuvor schon Michaela Didyk mit ihrer Nachfrage („Ist eigentlich dein Treppenbuch inzwischen fertig?“).
Du erkennst schon ganz richtig: es war jetzt auch endlich Zeit, mal wieder was mit den Händen zu tun jenseits vom Drücken diverser Tasten. Und das macht auf eine Weise glücklich, die ich sonst nur aus der Küche kenne 😊
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Liebe Ule, das freut mich gar sehr, dass ich einen kleinen zusätzlichen Anstoß geben konnte 🙂 Ich hatte ja eigentlich gehofft, dass die Büchner-Preisverleihung letztes Jahr an Jan Wagner endlich mal wieder die Verlage in Richtung Lyrik pushen würde, aber leider, leider, ist das wohl nicht passiert. Nichtsdestoweniger möchte ich dringend anregen, dass Du für uns alle, die nicht in den illustren 30er-Nutznießer-Kreis Deiner handgemachten Kunst kommen, Deinen Lyrik-Band als simples E-Book auf amazon & Co produzierst – ich zumindest würde das sofort kaufen. Bitte! Abermals ganz liebe Grüße!
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Spontan spüre ich gegen die digitale Vermarktung eher Abneigung – auch weil ich nicht weiß, wie das geht, vielleicht (Aber wie man Bücher bindet, wusste ich bis vor kurzem auch nicht so genau …). Aber dann könnte ich die Gedicht-Bild-Kombinationen ja gleich hier über den Blog veröffentlichen, oder?
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Ja, natürlich könntest Du’s. Aber warum solltest Du? Verschenken ist schön, aber ein Buch, auch wenn’s „nur“ ein Bändchen ist, blättere ich doch lieber durch (sei’s virtuell, also digital oder als gedruckte Version). Die Veröffentlichung auf Amazon beispielsweise – sowohl als E-Book wie als gedruckte Variante (inclusive Bilder) ist mittlerweile so simpel, dass das wenig Arbeit macht. Natürlich sind die gedruckten Bücher typische BODs, also in der Bindung mitnichten so schön wie Deine handgeschöpften, aber die Bildqualität ist zumindest akzeptabel. Und kaufen kann frau/man es eben auch. Bevor Du also Dein Werk komplett auf den Blog stellst, würde ich das lieber mit eigener ISBN bei Amazon oder ähnlichem auflegen – das kostet Dich ja absolut nichts ….
Und wie gesagt: Ich hätte Dich da lieber als Büchlein als auf der Webseite 🙂
Abermals liebe Grüße!
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Das sieht ja spannend aus, liebe Ule. Aber mir scheint, ich habe was verspaßt. Du machst jetzt wohl in Buchbinden?! Toll! Und wie schön und aufwendig deine Fotodokumentation dazu ist. Viel Spaß und Erfolg noch!!
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Liebe Almuth, vielen Dank! Die Lust, ein paar Arbeiten als Buch zu sehen, wurde allmählich doch groß. Und in der Verlagslandschaft muss man sich, gerade mit Lyrik, ja gar nicht erst bemühen, wenn man nicht an anderem Ort schon prominent, Weltreisende, Literaturwissenschaftlerin oder wenigstens unter dreißig ist.
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Ach, ich glaube, daß kann schon noch klappen, wobei man sich dann ja meist nach dem Verlag richten muß. So kannst du erst mal dein eigenes Ding machen. Auch gut!
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So sehe ich das auch. Selbstbestimmung ist schon ein wichtiges Gut.
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Unbedingt!
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wow, großartig, liebe ule! ja: chapeau.
liebe grüße!
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Vielen Dank. ☺
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Das würde ich nie hinbekommen, ich hätte den Kleister an den Händen, Haaren und sonstwo, niemals würde ein Buch daus werden. Chapeau
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Ganz weit weg davon war ich zwischendurch auch nicht 😀. Aber auch das übt sich – gleich versuche ich den nächsten Krisenfall, ich bin gespannt.
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Liebe Ule, irre, was du da für Arbeit leistest. Solche Präzision. Wäre ich viel zu ungeduldig. Ich wünsche dir weiterhin ein gutes Händchenfür alles und finde es weiterhin spannend. Also ich. Liebe Grüße und einen schönen Tag. Margret
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Liebe Margret, es macht viel Freude, ein eigenes Buch in der Hand zu halten (so richtig vom ersten Buchstaben zum Aufschrauben der Buchpresse). Es ist die Mühe wert. Andere Leute falten Origami.
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