liebe
rausch und sucht
suche flucht ist
verstehendes angrenzen
utopie
unter der herrschaft der wölfe
vernichtet die nähe
erwartet tödliche
verletzung jeder
zerstört jede
bleiben ruhelos
die vulkane
über den dunklen strömen
bis ausgetreten die
letzte flamme sind
verstehen und angrenzen
utopie
ausweglos bis zur letzten zeile!
großartig!
liebe grüße
gabriele
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Dank dir, liebe Gabriele.
Einen Ausweg hat Ingeborg Bachmann tatsächlich nicht gefunden bis zum Schluss, wie mir scheint.
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das ist wieder wirklich großartig!
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Ingeborg Bachmann lässt mich gar nicht los zur Zeit. Leider keine sommerlich-luftige Kost. Ich freu mich, wenn du das trotzdem lesen magst, liebe Diana.
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Wow!
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Danke 🙂
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So, ein bisschen wollte ich mein „Wow“ noch konkretisieren: Ich brauche immer ein bisschen länger, bis ich Texte, die die übliche Syntax sprengen, verstehe – und nicht immer überzeugen mich Anordnungen, die sich über die Regeln der Syntax hinwegsetzen. In diesem Fall aber setzt Du das Ruhelose, ja – wie Gabriele sagt – das Ausweglose, das Aporetische dieser ebenso unbedingten wie sich selbst vernichtenden Liebe unmittelbar in Sprache um. Wobei es um die philosophische Frage geht, wie Menschen sich überhaupt verstehen und einander nahe sein können (Kommunikation, das Ule-Thema 🙂 ) – ganz wunderbar, wie Du das (so vermute ich) Ingeborg Bachmann-Zitat „verstehendes angrenzen“ in diesen ineinander greifenden, einander ins Wort fallenden und einander übersteigenden Halbsätzen ausspinnst und wie Du am Ende sowohl das „verstehen“ wie das „angrenzen“ im Utopischen verharren lässt.
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Diese ruhelose Suche nach einander ausschließenden Daseinsformen (du fasst das in „aporetisch“, finde ich, ganz zutreffend), besonders in der Mitte des vorigen Jahrhunderts fast aussichtslos, aber bis heute noch immer schwierig, halte ich für einen Kern der Bachmannschen Tragik – mit der sie überhaupt nicht weinerlich, sondern ganz kämpferisch umgegangen ist. Sie führte zu jener Verkettung gescheiterter Beziehungen, die durch unvereinbare Erwartungen der Beteiligten begründet waren, die -unausgesprochen – letztlich immer wieder im Kreis herum zu demselben Unglück führten.
Ja, immer wieder ist es die Kommunikation.
Ich danke dir sehr für deinen tiefgründenden Kommentar, in dem ich mich sehr verstanden fühle. Und ebenfalls danke ich dir, dass du dich immer wieder wohlwollend auf die Zumutungen meiner verfremdenden Syntax einlässt.
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Ich dachte schon, dir hätte es für heute gutachtentechnisch die Sprache verschlagen. 😊
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