In zwei Varianten dasselbe Ereignis.
lesung I
inneres
äußern veräußern
darbieten preisgeben ausliefern
konsumieren
hören erkennen annehmen
nachfühlen verinnerlichen
erinnern
lesung II
vor dem ersten wort ein
zittern der finger
flattern im herzen
stocken des atems
vor dem strom der worte
ein kleiner tod
beide gedichte sind sehr interessant geschrieben!
das erste als ein in sich geschlossener vorgang, das zweite der kurze moment des innehaltens vor dem wort!
ich finde beide wunderbar!
liebe grüße
gabriele
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Darüber freue ich mich, liebe Gabriele. Danke für deine freundlichen Worte.
Ule
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Hallo! Ich bevorzuge das erste gedicht, aber ich liebe die letzten zwei Zeilen des anderen. Sie könnten auch alleine stehen. lg
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Hallo nach Italien! Wie nett, dich hier zu lesen. Ich freu mich über deinen Kommentar sehr, insbesondere, dass du den ersten Text als gestaltetes Gedicht wahrnimmst. Ich habe schon (im „richtigen Leben“) heftige Debatten darüber geführt; aber das Schöne an Gedichten ist ja auch, dass man sie unterschiedlich wahrnehmen kann. Letztlich finde ich jede Art der Wahrnehmung willkommen und interessant – am liebsten sind mir die, von denen ich erfahre ;-).
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Ja, es soll nicht um Form und Gestaltung gehen. Ich sehe lieber hinter den Bühnenvorhang und lasse mich vom Gefühl leiten
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Form und Gestaltung sind mir bei dem, was ich tue, immer wichtig. Nur sehe ich meine Entscheidungen nicht als einzige, unhinterfragbare Wahrheit. Darum finde ich Meinungsaustausch so wichtig.
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Guten Morgen, Ule! Gestern war es einfach zu spät, um dir erneut zu antworten… ich wollte nicht sagen, das Form und Gestalt nicht wichtig sind, ich achte ja selbst darauf, aber als Amateurin wage ich es nicht, an diesen beiden Punkten ‚herumzukritisieren‘. Meiner Meinung nach sind beide Werke, wie du sagst, ‚gestaltete‘ Gedichte. Ich spüre beim Lesen, dass sie durchdacht und abgeschlossen sind. Was mich in erster Linie beim Dichten interessiert, ist, wie Gedanken/Emotionen mitgeteilt und dann wahrgenommen/interpretiert werden. Der erste Text ließ mich an eigene Erfahrung zurückdenken und den ‚kleinen Tod‘ habe ich auch so erlebt. Ich gehe weiter und bin sogar der Ansicht, dass nicht nur eine Lesung sondern auch das Veröffentlichen der eigenen Werke hier im virtuellen Raum immer einen ‚kleinen Tod‘ darstellt.
Bist du bei der nächsten frapalywo dabei?
Für Meinungsaustausch immer bereit und offen grüsst dich Ulrike
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Hallo Ulrike,
wenn Autoren jeglichen Niveaus nur an Rückmeldungen studierter Literaturwissenschaftler interessiert wären, wäre die literarische Landschaft aber sehr ruhig ,-). Was wir beim Lesen spüren, was uns irritiert, was wir mögen, nur das können wir doch mitteilen, verbunden mit einer Begründung ist informativer, als ein reines Geschmacksurteil, aber mehr ist doch eher sehr die Ausnahme.
Ich schätze jedenfalls deine Rückmeldungen sehr.
Was das Veröffentlichen angeht und das Lampenfieber im virtuellen Raum hast du sicher recht – es ist wohl nur die Häufigkeit, die uns gegen das Spüren des „kleinen Todes“ abstumpfen lässt. Ähnlich wie beim Autofahren: wenn uns in jedem Moment des Fahrens dessen Gefährlichkeit in vollem Umfang bewusst wäre – wir wären vor Angst nicht fähig zu fahren.
Zum Glück ist es so dramatisch nicht, ich werde mich mit Genuss an der frapalywo beteiligen und mich auf deine Beiträge freuen.
Gruß
Ule
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zu I: Eine runde Bewegung von innen nach außen wieder nach innen – schade, dass es für die ‚produktiven‘ Äußerungswörter keine entsprechenden ‚rezeptive‘ Äußerungswörter gibt (also solche, in denen das Außen auch entsprechend präsent ist). Werde es mal in meinem Herzen bewegen, ob mir da noch eine Lösung einfällt.
zu II: Aber tröstlich, dass es nach dem „kleinen Tod“ noch strömt…
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Du als Wortfeld-Spezialistin kommst mir da gerade recht .
Rezeptive Verinnerlichungs-wörter wären auch sehr willkommen.
II. Wenn der „kleine Tod“ final ist, sollte man das mit der Lesung wohl lieber lassen.
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So schlimm? 😉
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Es ist ja nur der kurze Augenblick vor dem ersten Wort … 😯
Sehr interessant fand ich, wie nahe die Verben im Zusammenhang mit Lesungen dem Verkaufen sind.
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Hmm… es ist doch der Zusammenhang, den Du knüpfst… die Welt in deinem Kopf…
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Stimmt – aber ich schreibe auch, um ihn zu kommunizieren. Oder zumindest freue ich mich über Verstehen auf der Leserseite.
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Hmmja… muss dir mal diese Geschichte raussuchen mit den beiden chinesischen Philosophen und den Fischen… Aber nicht mehr heute, bin zu müde. Gute Nacht!
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Schlaf gut und hab einen schönen Tag morgen.
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