Die alte Brennerei, stillgelegt seit Jahrzehnten, fast ein bisschen gruselig auf dem verwilderten Gelände unter mächtigen Bäumen. Schaurig-schön, verlassen, mit einer Aura von Laster und Gefahr.
Ein Ort mit Wiesen, auf denen manchmal Pferde grasten, einem Wohnhaus in langsamem Verfall unter einer uralten Kastanie. Dazwischen, fremde Baumart fast, der hohe Schornstein am Brennereigebäude. Das Produktionsgebäude erblindete mit der Zeit, zur Lieferrampe führten schon längst keine Stufen mehr hinauf. Wie viele kleine Jungen mögen hier im Lauf der Jahre heimliche Mutproben bestanden haben?
Es gab Leute, die diesen Ort als Schandfleck im Dorf bezeichneten. Ich fand ihn immer inspirierend, er gab dem Klein Rekener Zentrum etwas Besonderes. Sogar das schiefe Schild im struppigen Gras, das eines Tages die Verwirklichung von Wünschen versprach, fand ich noch versponnen – auch irgendwie lustig in seinem Gegensatz zum Hintergrund -, obwohl es von Veränderungen kündete, von Zerstörung und Verwertung und Ordnung. Innerhalb weniger Tage versenkte ein Bagger den Zauberort in Schutt und Staub.
4a1 Brennerei Dorfstraße Okt 13
4a1 Brennerei Dorfstraße Okt 13
4a2 Brennerei Dorfstraße März 15
4a2 Brennerei Dorfstraße März 15
4a3 Brennerei Dorfstraße Okt 15
4a3 Brennerei Dorfstraße Okt 15

 

Die Silos sind verschwunden, das Holz stammt von gelichteten Bäumen ...
4a4 Brennerei Brennerei Dorfstraße Mai 16
4a5 BrennereiDorfstraße Mai 17

 

Von der Dorfstraße aus wirkt alles noch recht ruhig. Aber vom Mühlenweg aus sieht man Wohnhäuser dicht an dicht aus dem Boden wachsen. Auch an dem Platz des ehemaligen Wohnhauses beginnt das Aufräumen von Gestrüpp, wird Platz geschaffen für die Fortsetzung.