I saw something cold and wavy but then I saw the texture and was puzzled. The writing even seems to move in waves across the rounded shapes. It’s hard to believe the picture without words originated in that sunny photo! But I do see little traces of roots, so subtle. There seem to be opposites – waves in soft shapes that have stopped and aren’t smooth anymore, a flow across the frame that is interrupted by a strange light in the upper right corner, things that may be bubbling up but are also being pulled under…and somehow, the blue script unifies everything.
Vielleicht ist es wetterbedingt, aber das Bild macht einen derarten „eisigen“ Eindruck, ich wäre im Leben nicht drauf gekommen, daß es aus dem unteren Bild entstanden ist 🙂 Auch ich sehe etwas wellenhaftes darin. Stürmische Wellen auf hoher See könnten es sein. Schön die Kombination mit der Schrift!
Ich finde es immer wieder so spannend zu lesen, wie du Bilder empfindest, nicht einfach siehst, Almuth. Dass dieses Kältegefühl allein wetterbedingt ist, kann ich mir kaum vorstellen. Eisige Kälte geht doch mit einer großen Erstarrung einher, und diesen Eindruck wecke ich durch die bläuliche Tonung und die starke Vergrößerung: alles wirkt dadurch wie versteinert. Und Wellen … es gibt romantische Gemälde, die ganz gegenständlich das Meer zeigen, im Frost erstarrt mit aufgebrochenen und aufgetürmten Eisschollen. Da habe ich immer eine furchterregende Verbindung aus Wellen und Härte empfunden. Aber für diese Querverbindung fehlen hier die harten, kristallinen Kanten. Trotzdem fallen mir diese Bilder dabei ein.
Wo du es sagst, muß ich an ein Bild von Caspar David Friedrich denken, mit Eisschollen. Es ist sehr dramatisch, paßt aber trotzdem. Irgendwie muß ich auch immer wieder an Moby Dick und ein Schiff auf hoher See denken. Assoziationen. Ja, für mich ist es die wilde, stürmische See. Und dann dein lauschiges Herbstbaumschattenbild dazu – was für ein Kontrast. Was waren deine Gedanken dabei?
Ursprünglich habe ich vor allem das starke Netzwerk der Wurzeln unten gesehen, wie sie sich anzustrengen scheinen, um diesen Buchen direkt über der Rügener Steilküste mit dem Kreideboden etwas Halt zu geben. Und immer, wenn ich Wurzelwerk sehe, denke ich an die gegenseitige Unterstützung, die sich Bäume über die Wurzeln leisten. Als wäre ein Wald auch so etwas wie pilziges Myzel, von dem das Oberirdische nur der geringere Teil ist.
Das ist vermutlich ein Stück weit so. Wie die auf dem Boden überhaupt Halt finden, ist schon erstaunlich. Mit tief wurzeln scheint mir da nichts zu sein.
Der Kontext wäre ja ganz wie es sich gehört: Erde. Wenn ich nur die untere linke Ecke ausgeschnitten und vergrößert hätte. Aber ich konnte es ja wieder nicht lassen, auch noch Kon-Text einzufügen …
Was die Wurzeln dort unterirdisch treiben, empfinde ich immer als höchst geheimnisvoll. Kommunikation und gegenseitige Unterstützung in einer so hochentwickelten Weise, dass ich immer wieder darüber staune. Und wir Menschen? Kriegen normalerweise mal wieder nix davon mit!
Wellen und Leben gehören auch im meinem Verständnis ganz eng zusammen (auch sprachlich, fällt mir gerade auf: gleiche Vokale, verwandte Konsonanten 😉). Wohl daher die Liebe zum Wasser.
Harte, gerade, geometrisch akkurate Formen/ Kanten in der Natur? Bei Kristallen, ja … aber sonst fällt mir nichts ein.
So sah das auch Friedensreich Hundertwasser. Wobei er leider übersah, dass Häuser, in denen Menschen leben diesbezüglich nicht unbedingt der Natur nachgebildet sein müssen 😉
Es wird wieder Ule, es wird wieder mit der Reiserei. Ich bin ganz optimistisch wenn ich auch meine Zeitschätzungen um ein paar Monate verschieben muss dank der wunderbar chaotischen Vorgangsweise der Behörden, aber es wird schon wieder
Wurzeln wie Wellen, wie menschliches Sein, alles ist vorüberfließend.
Obwohl es insgesamt heller bei dir wird, ist das Dunkle noch vorhanden und wirft seine Schatten ins Bild und schenkt dadurch eine starke Bewegung.
Wie eigenartig: Du siehst Bewegung, Lyrifant sieht Erstarrung … wie viel subjektive Empfindung uns bei der Betrachtung von Bildern doch bestimmt. Aber natürlich sind es erst die Schatten, die dem Licht Geltung verschaffen, in jedem Kontext.
Genau das stelle ich auch immer wieder bei den Kommentaren zu meinen Bildern, auch zu meinen Texten fest. So erzählt jede und jeder auch immer etwas von sich selbst!
Wurzeln sind für die Kultur in allen Bereichen essentiell, das verbindet sie mit der Natur.
Mein Augenmerk ist hier auf die Erforschung von Netzwerken, von Wegenetzen, also der Grundlage von Kommunikation, gerichtet – denn auch das ist ein wichtiger Aspekt von Wurzeln.
Guten Tag, Jürgen! Sehr verschoben, danke für die Idee, ich stimme dir zu:
das Licht- Verspielte weicht dem festen Halt (obwohl: gespielt wird in der Bearbeitung auch, nur nach anderen Regeln).
Für die Leichtigkeit braucht es vielleicht den soliden Grund, damit nicht alles davonfliegt.
An der Steilküste von Rügen stürzt Jahr für Jahr mehr von diesem zauberhaften Wald in die Tiefe, weil das Wurzelgeflecht gegen die Witterungseinflüsse nicht mehr hält. Von dort stammt das Original.
Licht und Schatten – so zart und leicht auf dem Originalbild, so verfestigt, verhärtet auf dem Zielbild – huch, jetzt ist es heller, ja, aber nichts bewegt sich mehr – beklemmend!
Vielleicht verfestigen sich Dinge, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt, um sie zu „erhellen“, sie genau unter die Lupe zu nehmen?
Erneut begeistert mich deine Fähigkeit, das Wesentliche in den Blick zu nehmen und auszusprechen: ja, statt des Lichtes im Original zeigt die Bearbeitung die Wurzeln (Ausschnitt linke, untere Ecke des Bildes), die den festen Halt geben, um das leichte Spiel weiter oben überhaupt zu ermöglichen.
Ich denke, hier wird auch mal der Bezug zu Ullis vorigem Wurzelbild überdeutlich.
großartig…
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Vielen Dank.
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I saw something cold and wavy but then I saw the texture and was puzzled. The writing even seems to move in waves across the rounded shapes. It’s hard to believe the picture without words originated in that sunny photo! But I do see little traces of roots, so subtle. There seem to be opposites – waves in soft shapes that have stopped and aren’t smooth anymore, a flow across the frame that is interrupted by a strange light in the upper right corner, things that may be bubbling up but are also being pulled under…and somehow, the blue script unifies everything.
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Vielleicht ist es wetterbedingt, aber das Bild macht einen derarten „eisigen“ Eindruck, ich wäre im Leben nicht drauf gekommen, daß es aus dem unteren Bild entstanden ist 🙂 Auch ich sehe etwas wellenhaftes darin. Stürmische Wellen auf hoher See könnten es sein. Schön die Kombination mit der Schrift!
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Ich finde es immer wieder so spannend zu lesen, wie du Bilder empfindest, nicht einfach siehst, Almuth. Dass dieses Kältegefühl allein wetterbedingt ist, kann ich mir kaum vorstellen. Eisige Kälte geht doch mit einer großen Erstarrung einher, und diesen Eindruck wecke ich durch die bläuliche Tonung und die starke Vergrößerung: alles wirkt dadurch wie versteinert. Und Wellen … es gibt romantische Gemälde, die ganz gegenständlich das Meer zeigen, im Frost erstarrt mit aufgebrochenen und aufgetürmten Eisschollen. Da habe ich immer eine furchterregende Verbindung aus Wellen und Härte empfunden. Aber für diese Querverbindung fehlen hier die harten, kristallinen Kanten. Trotzdem fallen mir diese Bilder dabei ein.
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Wo du es sagst, muß ich an ein Bild von Caspar David Friedrich denken, mit Eisschollen. Es ist sehr dramatisch, paßt aber trotzdem. Irgendwie muß ich auch immer wieder an Moby Dick und ein Schiff auf hoher See denken. Assoziationen. Ja, für mich ist es die wilde, stürmische See. Und dann dein lauschiges Herbstbaumschattenbild dazu – was für ein Kontrast. Was waren deine Gedanken dabei?
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Ursprünglich habe ich vor allem das starke Netzwerk der Wurzeln unten gesehen, wie sie sich anzustrengen scheinen, um diesen Buchen direkt über der Rügener Steilküste mit dem Kreideboden etwas Halt zu geben. Und immer, wenn ich Wurzelwerk sehe, denke ich an die gegenseitige Unterstützung, die sich Bäume über die Wurzeln leisten. Als wäre ein Wald auch so etwas wie pilziges Myzel, von dem das Oberirdische nur der geringere Teil ist.
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Das ist vermutlich ein Stück weit so. Wie die auf dem Boden überhaupt Halt finden, ist schon erstaunlich. Mit tief wurzeln scheint mir da nichts zu sein.
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Wurzeln als Ursprung in rätselhaftem Kontext bannt den Blick, der sich gerade anschickte, Lösungen zu finden. Geheimnisvoll schön!
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Der Kontext wäre ja ganz wie es sich gehört: Erde. Wenn ich nur die untere linke Ecke ausgeschnitten und vergrößert hätte. Aber ich konnte es ja wieder nicht lassen, auch noch Kon-Text einzufügen …
Was die Wurzeln dort unterirdisch treiben, empfinde ich immer als höchst geheimnisvoll. Kommunikation und gegenseitige Unterstützung in einer so hochentwickelten Weise, dass ich immer wieder darüber staune. Und wir Menschen? Kriegen normalerweise mal wieder nix davon mit!
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Wellen(linien) gehören zu meinen liebsten Bildelementen. Sie stehen für Bewegung, Leben, Verbindung …
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Wellen und Leben gehören auch im meinem Verständnis ganz eng zusammen (auch sprachlich, fällt mir gerade auf: gleiche Vokale, verwandte Konsonanten 😉). Wohl daher die Liebe zum Wasser.
Harte, gerade, geometrisch akkurate Formen/ Kanten in der Natur? Bei Kristallen, ja … aber sonst fällt mir nichts ein.
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So sah das auch Friedensreich Hundertwasser. Wobei er leider übersah, dass Häuser, in denen Menschen leben diesbezüglich nicht unbedingt der Natur nachgebildet sein müssen 😉
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Anschauungsobjekte liegen dir, was das betrifft, nicht so fern wie mir, die sich mit Darstellungen in Büchern begnügt, vorläufig.
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Es wird wieder Ule, es wird wieder mit der Reiserei. Ich bin ganz optimistisch wenn ich auch meine Zeitschätzungen um ein paar Monate verschieben muss dank der wunderbar chaotischen Vorgangsweise der Behörden, aber es wird schon wieder
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Wurzeln wie Wellen, wie menschliches Sein, alles ist vorüberfließend.
Obwohl es insgesamt heller bei dir wird, ist das Dunkle noch vorhanden und wirft seine Schatten ins Bild und schenkt dadurch eine starke Bewegung.
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Wie eigenartig: Du siehst Bewegung, Lyrifant sieht Erstarrung … wie viel subjektive Empfindung uns bei der Betrachtung von Bildern doch bestimmt. Aber natürlich sind es erst die Schatten, die dem Licht Geltung verschaffen, in jedem Kontext.
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Genau das stelle ich auch immer wieder bei den Kommentaren zu meinen Bildern, auch zu meinen Texten fest. So erzählt jede und jeder auch immer etwas von sich selbst!
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Ich sehe hinter mir Wurzelbilder, auch halb abgelöst vom Grund, die ich von dem Künstler Schädt kaufte.. Fast schon ein universelles Thema.
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Wurzeln sind für die Kultur in allen Bereichen essentiell, das verbindet sie mit der Natur.
Mein Augenmerk ist hier auf die Erforschung von Netzwerken, von Wegenetzen, also der Grundlage von Kommunikation, gerichtet – denn auch das ist ein wichtiger Aspekt von Wurzeln.
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Das stimmt. 🙂
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Liebe Ule! Na, das ist aber mal ein stimmungsmässiger Gegensatz. Liebe Grüße
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Guten Tag, Jürgen! Sehr verschoben, danke für die Idee, ich stimme dir zu:
das Licht- Verspielte weicht dem festen Halt (obwohl: gespielt wird in der Bearbeitung auch, nur nach anderen Regeln).
Für die Leichtigkeit braucht es vielleicht den soliden Grund, damit nicht alles davonfliegt.
An der Steilküste von Rügen stürzt Jahr für Jahr mehr von diesem zauberhaften Wald in die Tiefe, weil das Wurzelgeflecht gegen die Witterungseinflüsse nicht mehr hält. Von dort stammt das Original.
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Licht und Schatten – so zart und leicht auf dem Originalbild, so verfestigt, verhärtet auf dem Zielbild – huch, jetzt ist es heller, ja, aber nichts bewegt sich mehr – beklemmend!
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Vielleicht verfestigen sich Dinge, wenn man sie aus dem Zusammenhang reißt, um sie zu „erhellen“, sie genau unter die Lupe zu nehmen?
Erneut begeistert mich deine Fähigkeit, das Wesentliche in den Blick zu nehmen und auszusprechen: ja, statt des Lichtes im Original zeigt die Bearbeitung die Wurzeln (Ausschnitt linke, untere Ecke des Bildes), die den festen Halt geben, um das leichte Spiel weiter oben überhaupt zu ermöglichen.
Ich denke, hier wird auch mal der Bezug zu Ullis vorigem Wurzelbild überdeutlich.
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