Abwesende Geschichten 12
Zu einem Ende gekommen ist die Erforschung von Vergangenem mit der Hilfe alter Familienfotos, die Frage nach Erkenntnismöglichkeit und objektiver Wahrheit noch lange nicht, aber deren poetischer Weg ist für mich zur Zeit erschöpft. Eine durchaus friedliche Pause läute ich für mich ein, in der ich mich anderem (wieder) zuwenden kann und möchte.
wann es genug ist
versöhnung
einseitig posthum ohne
aussprache ohne verständnis
ohne vergebung die
nicht erbeten aus
furcht sie zu verdienen
wer bist du –
opfer oder
gott –
dass du vergebung
zuteilst
wann
ist es genug?
bist du
friedenssüchtig genug
und müde
zu wünschen
überdrüssig der suche
nach gründen nach
verstehen nach
dem weg der
nicht ist
Ich mag deine sensible Herangehensweise an die wichtigen Themen, die unser Leben ausmachen!
Manchmal habe ich dann selber was geschrieben, weil mich ein Gedanke nicht mehr losgelassen hat!
Schön, dich hier immer besuchen zu dürfen!
Liebe Abendgrüße
Gabriele
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Das ist ein großes Kompliment, auf das ich stolz bin: Wenn ich jemanden wie dich gelegentlich zum Schreiben inspirieren kann, weiß ich, dass der Welt etwas Schönes geschenkt wird.
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Dass eine Versöhnung möglich ist, auch wenn man alleine und dies im Streit zurückbleibt, eben weil man es selbst ist, der/die allein die Versöhnung erwirken kann, war ein Gedanke, den mir ein kluger Mensch mal gegeben hat und der mir in Zeiten von wohl notwendigen Kontaktabbrüchen sehr geholfen hat. Man muss nicht Opfer oder Gott sein, um vergeben zu können – nur ein Mensch, der liebt.
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Nicht nur kennst du anscheinend kluge Menschen, auch du selbst scheinst klug zu sein. Das „nur“ ist der zu klärende Rest.
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Das „Nur“ sollte ich schreiben, um Missverständnisse zu vermeiden.
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Wunderbar nachdenklich, selbstkritisch reflektierend, Fragen aufwerfen, dein Zyklus…
Ich kann viel davon lernen…
Liebe Grüße
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Oh, meine liebe, wie schön, von dir zu hören, und dann noch solches Lob!
Vor allem habe ich in den vergangenen Wochen eine Menge gelernt über philosophische, psychologische und allgemein menschliche Fragen. Wenn dabei für dich auch noch etwas „abfällt“, umso besser.
Wozu die Betrachtung alter Fotos so führen kann – das gibt auch noch mal eine neue Dimension für die eigenen, heute entstehenden Fotos hinzu.
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Du hast vollkommen Recht…Das scheint ja eine Menge bewirkt zu haben!
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