III
der garten erschöpft
müde die farben
und matt liegen iris
lanzen im beet
zwischen gräsern
wiegen sich ahorn
blättchen verzögern
den flammenden fall
schönen
tod schenkt
der herbst
Geraschel
der garten erschöpft
müde die farben
und matt liegen iris
lanzen im beet
zwischen gräsern
wiegen sich ahorn
blättchen verzögern
den flammenden fall
schönen
tod schenkt
der herbst
Das erinnert mich an den Herbst vor zwei Jahren, als ich kaum eine Strophe ohne „matt“ schreiben konnte. Der „flammende Fall“ weist aber weit darüber hinaus. Ich sehe fliegendes Papierfeuer vor mir. Das geht so: du nimmst eine kleine einfache Papierserviette und Format eine Rolle daraus und stellst diese senkrecht hin. Oben angesteckt entwickelt sie eine Thermik, die sie mit nach oben zieht. Tischfeuerwerk für die Zeit nach dem herbstlichen Raschelgold.
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Das hat mich in der Kindheit auch fasziniert.
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Verstehe ich nicht: Warum sind die Farben müde?
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Meinst du das Foto oder die Farben im Beet des Gedichtes?
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Die Farben im Gedicht – denn es fasziniert mich eigentlich schon immer, dass im Herbst das Sterben der Vegetation mit so viel Farbenpracht einhergeht… die Farben sind daher für mich im Herbst nicht „müde“ – aber vielleicht meinst Du es ganz anders.
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Das sehe ich auch so, einerseits, aber ich habe hier an die welkenden Blüten gedacht, die in bräunliche Töne übergehen, und dadurch matter wirken als im Sommer (was ich auch schön finde), erst zum Schluss des Textes klingt das bunte Laub in Parks und Wäldern leicht an.
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Ach so, ja, jetzt hab ich es verstanden: ja, natürlich, so macht es Sinn! Danke, das hat mir auf die Sprünge geholfen.
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