letzte fragen
ist zeit
in uns
um uns
allgegenwärtig
ist nur im bewusstsein
ist oder hat inhalt
ist überhaupt?
ist zeit
auch da im vergessen
unfassbar für sinne
für das formlose geben
metaphern allein
die illusion eines abbilds
ist zeit überhaupt?
ist meine zeit
ähnlich der deinen
hat nicht existierendes form
und ist ähnlichkeit
möglich zwischen
formlos gedachtem
ist form überhaupt?
in fester form einzig
dies wissen von
zeit:
sie zerrinnt zwischen
greifenden fingern
wir vergehen
indem sie vergeht
Schon ein Drittel des Mai vorbei, in dem Sophie Paulchen täglich Impulse gibt, von denen ich mich gerne inspirieren lasse. All meine Gedichte, die in diesem Rahmen entstanden sind, finden sich unter der Kategorie Frapalymo oben in der Menuleiste
Ein Geworfen-Sein in diesen gewissermaßen ungerechten Raum. Mit etwas Welpenschutz am Anfang und am Ende noch ein Mal. Dazwischen geht schnell vorbei, was Spaß macht. Was keinen Spaß macht, zieht sich. Meine protestantische Großmutter sagte immer, auch nach etwas Schönem, „gut, dass das nun auch vorbei ist.“ Ja so kann man es auch angehen. 😉
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Och nöö – ganz so schrecklich finde ich das Leben nun doch nicht. Ich hoffe, deine Großmutter hatte mehr Spaß im Leben, als du weißt 😉
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Sie war glücklich auf ihre Art, lebte komplett in der Gegenwart. Diese protestanische Ethik.
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Diese Generation hat wohl bitter gelernt, sich allein auf die Gegenwart zu verlassen, auch ohne Protestantismus.
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Kein In-den-Briefkasten-, kein In-den-Spiegel-Schauen. Solche Phasen der Freiheit zeichnen sich durch Formlosigkeit der Zeit aus. Wirklich sehr treffend. Warum ist freie Zeit formlos, warum gestempelte Zeit ellenlang, aber fester Form?
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Und Kein-auf-das-Smartphone-Gucken ☺!
Deine Fragen führen unmittelbar zu dem Phänomen, dass Kindern und alten Menschen die Zeit so unterschiedlich lang erscheint: Vielleicht, weil für diese der Anteil bereits bestimmter, also durch reale Ereignisse „geformter“ Zeit schon so groß ist, wohingegen für jene fast alles noch plastische, formbare Möglichkeit, weil Zukunft?
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Guten Abend, liebe Ule, auch ich empfinde es nicht als „schwere Kost“; sehr nachdenkenswert – vor allem „wir vergehen, indem sie vergeht“ – da fühle ich so wirklich den Staub aus mir rieseln, den Staub der Zeit.
Über die Zeit habe ich vor einiger „Zeit“ schon mal ein Gedicht geschrieben. Wenn du magst, lies hier:
http://www.edition-hollerbusch.de/gereimtes/momente/die-zeit/
Liebe Grüße und danke für deine Worte.
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Liebe Margret,
natürlich mochte ich – wieder eines deiner Sonette zum Niederknien! Wahrscheinlich kann man diesen leichten Ton, die leise Ironie erst, „wenn der Sand“ aus den Knochen „rieselt“, wie du sagst. Aber wenn man dann so schreiben kann, möchte ich keinen Tag jünger sein.
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Nee, „Staub“, nich Sand. Wir sind ja nicht an der Nordsee hier.
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Liebe Margret, Dein Zeit-Gedicht mag ich auch. Sehr. Und: November flyttas – sehr, sehr!
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Wunderbar wiedergegeben, die Formlosigkeit der Zeit…Ein Wurf!
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Danke, du liebe. Ich freu mich immer so über deine Besuche!
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Diesen Text werde ich ganz sicher öfter lesen!
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Es ist schwere Kost, ich weiß. Klarer ging’s nicht, weil so viel reinmusste, und er trotzdem nicht zu lang werden sollte. Danke für dein Bemühen.
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Nee, musste mich nicht bemühen 🙂 . Finde auch nicht, dass es *schwere* Kost ist. *Kluge* Kost. Kost zum weiter dran schmecken…
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Du ahnst nicht, wie sehr mich das tröstet. Es war so ein langer Kampf, den Wust von Gedanken aus meinem Kopf in irgendeine nachvollziehbare Form nach außen zu transportieren.
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Es hat sich gelohnt! 🙂
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