x=2: wie dieses freudlose Bild in meine Kamera geraten ist
oder was ich mir dabei gedacht habe. Es handelt sich um einen Blick auf den Ticketentwerter auf dem einzigen Bahnsteig unseres dörflichen Bahnhofs. Vielleicht fehlt auf der merkwürdigen Platte daneben der Fahrkartenautomat, denn in irgendeinem Jahr war er in der Silvesternacht recht gewaltsam entwendet worden, und es dauerte lange, bis ein neuer installiert worden ist. Womöglich wollte ich die das „missing link“ zwischen Bahnfahrt und legaler Möglichkeit dazu verewigen.

Gerade das Handy macht gelegentlich auch Fotos, ohne dass ich das beabsichtigt habe (es wird in Zukunft vermutlich eh automatisiert und KI – gesteuert, was uns bildwert erscheinen soll). Da sind dann eigenartige Dinge drauf, die man erst wieder erinnern muß, „ah, das ist ja unser Fußboden. Warum? Weil er da liegt! – Das Bild? Keine Ahnung!“
Aber manchmal wird auch etwas fotografiert, das in diesem Moment eine Aussage zu haben schien. Das Bild bleibt, die Aussage oder die Erinnerung daran schwindet…
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So wird es gewesen sein, wie du abschließend vermutest.
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It’s about ‚waiting‘ for me. The train isn’t there yet and you have some ‚extra time‘ to fill, aimless.
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You could be right, Harrie, and as we see, waiting time alone is no guarantee for a good photo. Have a nice week 🙋🏼♀️
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Stimmt, manchmal weiß man nicht mehr, was einen da geritten hat. Ich sehe hier ein Zusammenspiel verschiedener Formen, die rechteckige Sitzbank mit dem senkrechten Entwerter…hat doch was. Kubismus a la Bahn 😉
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Klasse interpretiert. Allmählich fange ich an Bedeutungen des Bildes zu sammeln, als Kommentare zu einem Betriebsunfall sozusagen. Das wäre noch ein spannendes Gemeinschaftsprojekt …
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Stimmt 🙂
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Stell Dir solch einen Entwerter – alleine für sich – mitten in der Natur vor!
Ich hatte mal eine Serie angefangen gehabt: Unfreiwillige Kunst im Grünen.
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Ja, witzig wäre das. Wie diese Autobahnkreuze ohne angeschlossene Autobahnen, wenn die Geodäten sich vermessen haben. Die sind natürlich etwas größer.
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🙂
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Ich dachte, ich hätte hier kommentiert gehabt.
Ich sehe hier Vandalismus am Werk.
Wenn ich durch fremde Städte gehe und so etwas an öffentlichen Skulpturen bemerke, schwillt mir der Kamm.
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Ach du warst das … der Beitrag war ohne „Absender“, daher habe ich ihn gelöscht, tut mir leid. Schön, dass du dir noch einmal die Mühe gemacht hast.
Tatsächlich stelle ich oft fest keinen solchen Kamm zu haben, ist das vielleicht ein Gendermerkmal? Oder „Altersweisheit“?
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Was macht Dich denn wütend?
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Gute Frage – ich bin mit der Zeit recht gelassen geworden, je mehr ich erlebt habe, dass Wut nichts konstruktiv ändert. Wütend bin ich zu sehen, was Menschen einander an Brutalität antun, aber auch da: wem hilft meine Wut?
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Erstaunlich.
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Ein Bild im grauen Alltag und das Blau als ersehnten Eye-catcher?
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Wie schön, dass du mit einer weiteren Erklärungsidee hier die Vielfalt bereicherst, liebe Petra. Gefällt mir sehr.
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Ich finde es einfach lustig und dein Text und die Frage nach dem Warum lässt mich schmunzeln.
Liebe Grüße (hab um 4 Uhr an dich gedacht)
Gabriele
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Schöner Gedanke, dass du geschmunzelt und an mich gedacht hast. Morgen frühst bin ich in der Denkergemeinde wieder dabei.
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Ich bin etwas erleichtert darüber, dass es auch anderen, in diesem Fall dir so geht. Ich habe erst kürzlich nach reiflicher Überlegung einige Bilder entfernt, mit denen ich nichts anzufangen wusste. Ich war allerdings sehr zögerlich mit der endgültigen Trennung und hatte ganz kurz die Idee, einen neuen Ordner für derartige „lost pictures“ einzurichten. Hab es dann aber doch sein lassen…
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„lost pictures“ ist eine tolle Bezeichnung für solche Bilder!
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Du beschreibst einen der Gründe, warum ich dieses Bild „trotzdem“ gezeigt habe. Der Eindruck, bei anderen gäbe es nur all die tollen Fotos, die sie präsentieren, kann sehr entmutigen wirken (bei dir oder mir bin ich da unbesorgt). Trotzdem will ich nicht bewirken, dass nun alle nichts sagenden Bilder auch noch veröffentlicht werden – wir versinken eh schon in Bilderfluten.
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Für ein Foto von etwas, das nicht da ist, ist es eigentlich zu wenig auf dieses Fehlende hin zentriert – obwohl: Im Fokus auf die Wartebank und den blauen Entwerter lenkt es auch wieder die Aufmerksamkeit auf den fehlenden Automaten … insofern nicht unpfiffig: Im Zentrum die Sinnlosigkeit eines Entwerters, wo es nichts zu entwerten gibt! Und hoffentlich kein Sinnbild für dieses nun anstehende Jahr!
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Ein brillantes Beispiel, wie weit unsere Möglichkeiten gehen, selbst den Sinn zu definieren in der Sinnleere, ist dein Kommentar. Ich danke dir für das Stiften einer Existenzberechtigung für diesen Beitrag.
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Vielleicht ist es ein Probefoto? Ich mache das oft, wenn ich mit der Kamera unterwegs bin.
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Manchmal nehme ich eine Fotonotiz auf … vielleicht wollte ich notieren, wie lange der Automat schon verschwunden ist. Irgendwie seltsam, etwas zu fotografieren, das nicht da ist.
Danke, dass du dir Gedanken gemacht hast.
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Ich liebe es, mir Gedanken zu machen. 😉
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wahrlich ein denkwürdiges Bild und geradezu mysteriös, wenn man sich nicht mehr daran erinnern kann, warum man es eigentlich aufgenommen hat.
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Solche gibt es vermutlich in jedem Archiv, nur zeigt man sie üblicherweise nicht, sondern löscht sie schulterzuckend. Dieses ist dem Schicksal entgangen, weil es zu diesem Datum das einzige war, das Lightroom gefunden hat.
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Ja wirklich ein erstaunliches Foto, aber irgendetwas wolltest du damit bestimmt festhalten 🙂
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Danke für dein Vertrauen. Es übersteigt mein eigenes.
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🙂 🙂
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