Typisch Münsterland?
Die vierte Folge der Serie
Sicher gehören zum Münsterland ganz typisch die Bauernhöfe. Wie Inseln liegen sie in der Landschaft, meist sturmgeschützt durch hohe Bäume. Auch sonst schon wirken sie eher abweisend, abgeschlossen, je eigene Welten. In diesen Wochen um so mehr. Wie mag sich das Leben drinnen verändert haben durch die aktuelle Isolation? Tanzt jemand Tango auf der Tenne?
closed shop (heim@t 4)
closed shop
die eigenen vier wände
gekrönt durch
tanzparkett in der zentrale
alles läuft hier
im doppelkreis allein
wie
neu gekaufter hamster
im rad
Durch Anklicken eines Bildes öffnet sich die Galerie mit den Einzelaufnahmen.
No one will go out or get in over the fences which keep us on distance. Keep us from a free living. From going out to dance. Everyone has to find a way separated and separately. Some ways go round and round.
And you’ll never know what’s happening in all those closed houses.
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Thank you…I do get the idea of photographing fences but I wasn’t sure if the fences were just put around those places recently and if so, why. Have people actually fenced in their homes because of the pandemic?
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There are no fences in reality, Lynn, only the minds are fenced in (or out). These are all montages 🙂. I should have shown the originals, too.
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Like a hamster on a wheel, that makes sense from what you describe, but I don’t understand the fences and barbed wire? Is it because no one will be there for a long time?
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Feine Fotos, alle!
Mich erinnert das an den Tanzboden, der in unserem Dorf in einer großen Wirtschaft existierte. Ich war nur einmal dort.
Solche aufgelassene Tanzböden trifft man ja hie und a in der Landschaft.
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Diesmal habe ich euch die unverdrahteten Originale vorenthalten.
Solche Tanzböden gibt es immer noch, in alten Gastwirtschaften. Und neue tatsächlich auch, zum Beispiel in der Bar, die in einem ehemaligen Zechengebäude der Zeche Consolidation (kurz: Consol) in Gelsenkirchen eingerichtet wurde.
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Bei so viel Draht und Hamster im Rad wird auch mir leicht gruselig.
Hab ich doch bisher gerade Häuser von Bäumen umgeben als besonders idyllisch, ja „hyggelig“ angesehen. Die Häuser auf deinen Bildern mögen drinnen etwas dunkel sein, aber ich mag ihre Lage . Sind die Bewohner denn so verschlossen? Allerdings kann ich mir da niemanden z.Zt. Tango tanzend auf der Tenne vorstellen. 😉
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Woanders ist das Tanzen zur Zeit kaum ratsam, auf der Straße auch nur mit gebotenem Abstand – nicht unbedingt zum Tanzpartner, aber zu anderen Paaren oder Zuschauern. Dann schon lieber im Wohnzimmer … oder auf der Tenne.
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Eine Idee oder Vorstellung also?
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Vorstellung eher nicht, lieber bleibt es bei der Idee.
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Eine gelungen schaurige Stacheldrahtserie. Von Natodraht habe ich auch noch nicht gehört, aber der fällt offensichtlich in die gleiche Kategorie wie der übliche Stacheldraht.
„Tanzparkett in der Zentrale“ weckt bei mir vielfältige Bilder …..
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Natodraht ist entschieden fieser als normaler Stacheldraht, er besteht aus Ketten messerscharfer kleiner Klingen.
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Beklemmend und durch das Gedicht bekommt der Zaun noch mehr an Bedeutung! Mich schaudert es richtig!
Liebe Grüße
Gabriele
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Obwohl du solche Anstöße zur Sensibilisierung wirklich nicht brauchst, freue ich mich doch über deine beschriebene Reaktion, liebe Gabriele. Wirkungslosigkeit wäre das traurigste Los für Gedichte.
Dennoch wollte ich dich nicht schaudernd in den neuen Tag schicken. Sei herzlich gegrüßt.
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Hu, so viel Stacheldraht und dann noch gleich Natodraht – gruselig. Ansonsten erinnern mich die Häuser und die Landschaft sehr ans Wendland.
Ja, was machen die Menschen im Innen? Das frage ich mich auch immer wieder, wie gerade auch, als ich in der Dämmerung durch’s Dorf Nachhause ging. Aber wie es gerade riecht! Unglaublich … Flieder, Rosen, Blumen, Apfelblüten, es ist ein olfaktorischer Traum!
Liebe Grüße
Ulli
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Gut, dass du es erwähnst, Ulli! Gegen Düfte des Frühlings wirkt keine Kontaktsperre.
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Und kein Hofhund 😉
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das war mir klar, Ule (wenn auch nicht so plastisch, wie du es beschreibst). Die Wünsche und Träume werden von diesen alten Häusern mit den tiefgezogenen Dächern inspiriert, die aus einer anderen Zeit stammen. Ob sie besser war, bezweifle ich. Hofhunde, die auf Milch erbettelnde Frauen losgelassen wurden, sind mir keine so ferne Erinnerung. So geschah es meiner Mutter, die drei Kleinkinder durchbringen musste. Onkel Prüß nannten wir den Kleinbauer, der ihr heimlich eine Kanne Milch abzweigte und am Zaun platzierte. Seine Frau kam dahinter und machte den Kettenhund los.
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Die Romantik war sicher nur für die wohlhabenden Besucher aus der Stadt oder den Landadel. Egal zu welcher Zeit. Heute kommt niemand mehr, der nicht zum Familien- oder Bekanntenkreis gehört, auf die Höfe, es sei denn, dort betreibt man einen Hofladen.
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Bedrohlich wirken deine verbarrikadierten Landsitze, die ohne Natodraht dem Spaziergänger das Gefühl von Gediegenheit und schützendem Dach geben könnten. Er möchte vielleicht eintreten, der Bäuerin einen Guten Morgen wünschen und ein Glas warmer Milch in Empfang nehmen. So aber….
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Du sagst es, Gerda: „So aber …“
Die Zeiten, da man eintreten und der Bäuerin auf ein Glas Milch Gesellschaft leistete, sind schon sehr lange vorbei: Hofhunde wüten bereits, wenn du dich dem Gehöft näherst, Gelände mit Schweinehaltung in Ställen dürfen wegen der Infektionsgefahr (der Tiere!) gar nicht mehr einfach so betreten werden, und direkter Milchverkauf von roher Milch? Bewahre! Da ist das Gesundheitsamt davor, mit so vielen Auflagen und Vorschriften, dass sich das kein Bauer mehr antut. Die angebotene Milch käme aus der gleichen Tüte aus demselben Supermarkt wie deine zuhause. Romantisch ust hier nichts mehr, das sind Wirtschaftsunternehmen wie alle anderen.
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besser man kauft sich einen freien Vogel und keinen Hamster
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freieVögel stehen nicht zum Verkauf, lieber Kormoran.
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Bei freien Vögeln warte ich lieber auf das Geschenk ihres Besuches …
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