… nicht die eine wie immer, gleich mehrere mobile in traulicher Runde auf dem Dorfplatz. Einige Mitglieder der Norddeutschen Hufschmiedegemeinschaft Nordhuf auf ihrem alljährlichen Besuch zu Kontaktpflege und Austausch, in diesem Jahr in der alten Humberg-Schmiede, die noch gelegentlich durch Ludger Homann durch Hufschmiedearbeiten belebt wird.
Ruhig und entspannt geht es zu an diesem sommerlichen Samstag; obwohl mit kräftigen Schlägen geschmiedet wird, haben die interessierten Besucher des Klein Rekener Marktes den Eindruck von Stille: kein Musikgedröhn und Geschrei, sondern freundliche Gespräche, vor allem Handwerker bei der Arbeit, die nicht nur für Fotografinnen spannend ist.
Ein Pferd wird beschlagen, geduldig und voller Vertrauen erträgt es die Prozedur.
Werkzeuge, wie es sie früher schon gab, Hammer und Amboß (hier widerstrebt mir das regelgerechte Doppel-s), offene Feuer, aber auch Gasöfen, Raspel und Feile, aber auch Winkelschleifer zur „Nagelpflege“.
Staunenswert, was alles geschmiedet wird.
Auch die Kinder dürfen schmieden, Mini-Hufeisen. Der Nachschub an ausbildungsinteressierten kleinen Mädchen scheint nach der motovierenden Erfahrung gesichert.
Die Abendstimmung bringt eine zusätzliche Facette, alles wirkt im Geflacker der Feuer ein bisschen geheimnisvoll.
Zum letzten Bier versammeln sich alle, die noch da sind, und in dem gemütlichen Kreis ist auch Gelegenheit zu etwas Werbung für die Aktion in der Dombauhütte des Kölner Domes am 29.9.2018 Schmieden für den Frieden.
Mein Dank an die Schmiede für die Bereicherung des Klein Rekener Dorflebens.
Traumhafte Fotos 🙂
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Danke, ich freue mich, wenn sie erfreuen.
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How wonderful to see this in the town, for everyone. I see the kids were involved too. And the face – is that a sculpture one of the men made? I like the night photos, too. 🙂
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The face really is a sculpture some of the smithes (is that correct?) made. Impressing, I think like you. The event was an annual meeting by a group of horse smithes, revolving over the group members and this year in our village. Not for the public, rather a private thing. I was fascinated by their work and kindness.
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Ein toller Beitrag liebe Ule mit gewohnt fantastischen Bildern von dir 🙂 Eine schöne Handwerksbildergeschichte. Das war sicher ein spannendes Erlebnis. Die abendlichen Eindrücke finde ich besonders schön!
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O, liebe Almuth, ich sehe gerade, dass ich dir hier noch gar nicht geantwortet habe. Das hole ich mal schnell nach:
Es freut mich, dass dir die Bilder gefallen. Für mich war es ein Fotovergnügen der besonderen Art, aber auch darüber hinaus wirklich ein Erlebnis auf vielerlei Ebenen. Ich habe nun ein extra für mich geschmiedetes Minihufeisen – wenn das kein Glück bringt, weiß ich es nicht. Und einen Nagel mit Knoten drin ( bei dessen Herstellung ich so fasziniert war, dass ich das Fotografieren vergessen habe 😀)!
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Ein Nagel mit Knoten drin? Faszinierend 🙂 Deine Begeisterung springt bei den Bildern voll über! Toll anzusehen, solche alten Handwerke und schön, daß sie immer noch ausgeübt werden. Da haben die Schmiede gute Chancen, besser als so manch anderer Beruf. Ich bin ursprünglich gelernte Handweberin. An und für sich eine wunderschöne Arbeit, Stoff selbst herstellen zu können. Hierzulande nur kaum bezahlbar, zumal der Stellenwert in Konkurrenz zur Massenware ein gänzlich anderer ist, als Schmiedearbeiten. Das Minihufeisen bringt bestimmt Glück 🙂 Trägst du es jetzt mit dir herum und wieviel wiegt es 🙂
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Ich trage keinen Schmuck und auch sonst nichts mit mir herum (außer Kamera, Fotozubehör …🙂), das stört mich alles. Das Hufeisen liegt bei meinen kleinen Glücklichmachern auf dem „Hausaltar“; es wiegt 18g.
Gewirkt hat es ja schon, als ich mich darüber gefreut habe, es geschenkt zu bekommen. Wie der Knotennagel auch.
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Klingt schön! Dann kommt jetzt sicher noch mehr Glück ins Haus 🙂
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Handweberin?! Wie wunderbar, das zu können! Es gibt so unglaublich schöne und kunstvolle Gewebe. Man bräuchte 100 Leben, um alles zu lernen, was man können möchte!
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Genau, so wie Buchbinden beispielsweise 🙂 oder oder oder.
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Besser kann ich´s nicht formulieren und schließe mich Almuth an: Eine wunderschöne Handwerksbildergeschichte!
Handwerk hat etwas ruhendes in sich, egal, wie laut man mit dem Hammer oder der Säge arbeitet. Und es entsteht ein Werk einfach so aus der Hand – eins o treffender Begriff, Handwerk. Wir Menschen sollten uns wieder viel mehr auf Werke aus der Hand besinnen. Es gäbe uns die Ruhe, Besinnnung und Achtsamkeit den Ressourcen gegenüber zurück, die uns in unserer kurzlebigen Wegwerfgesellschaft fehlt. Damit könnten wir viele Probleme auf einmal lösen, zum Beispiel den Klimawandel. Denn wir würden nicht mehr so über unsere Verhältnisse leben…
eieiei, wo hat mich deine Handwerkerbildergeschichte gedanklich hingeführt! 🙂
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Deine Gedanken von der Ruhe trotz lauter Arbeitsgeräusche treffen genau mein Empfinden: Arbeitsgeräusche stören mich nie, obwohl ich sehr Lärmempfindlich bin (vor allem bei menschlichem Erwachsenenlärm).
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Dem kann ich mich nur anschließen! Außerdem hätten alle was zu tun. Ich finde den Satz Fortschritt durch Rückschritt immer sehr bedenkenswert. Oder vielleicht ein kombinierter Fortschritt mit Rückschritt, wenn ihr versteht, was ich meine 😉
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Ich finde es immer wieder spannend, alte Handwerkskunst zu sehen. Leider verschwinden diese immer mehr in unserer technisierten Welt. Dabei sind die Produkte wesentlich haltbarer als die industriell gefertigten.
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So ist es. Und wer hat schon noch eine kleine Schmiede und Schlosserei um die Ecke, wo „mal eben“ auch was repariert oder genau passend angefertigt werden kann. Ich freue mich immer, wenn junge Leute sich für solche Handwerke begeistern, ich glaube, da kann Zukunft auch beruflicher Art sein.
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Ja, Dein Beitrag hat richtig Lust gemacht. Wir haben mal ein Haus besichtigt, zu dem eine alte, noch voll eingerichtete Schmiede gehörte. Der Makler erging sich in Umbauplänen und Sanierungsvorschlägen und war ziemlich entsetzt, als ich meinte, ich würde es so lassen. Es hat dann nur mit dem Kauf leider nicht geklappt…
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Na, das finde ich jetzt richtig schade! Würdet ihr dann heute dort schmieden? Faszinierende Vorstellung …
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Stundenlang kann ich Menschen dabei zuschauen, wie sie ihr HANDWERK ausüben.
Ich habe kürzlich die Gelegenheit gehabt, ein Messer zu schmieden. Das war eine sehr elementare, ganzheitliche Erfahrung – besonders auch das Feuermachen mit Feuerstein und Funken, verkohlter Baumwolle als Glutnest und Stroh und Holzkohle …
Begeisterte Grüße von Deiner Bücherfee 🙂
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Ach, wie schön, dass das gerade so gut zu dir passt. Dieses Feuermachen mit Glutnest fand ich auch sehr spannend, und der Jugendliche, den ich dabei fotografiert habe, war sichtlich stolz, als ihm ein Flämmchen gelungen war.
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Ja, SINNLICHKEIT ist eben WESENTLICH attraktiver als die wortwörtlich oberflächliche „Wischundwegbeliebigkeit“ des Smartphones.
Ich arbeite im Deutschen Klingenmuseum:
ww.klingenmuseum.de/_deutsch/dkm/homepage.html
Dort werden Schwertschmiedekurse für Erwachsene und u.a. auch Messerschmiedegeburtstagsfeiern für Kinder angeboten, die sehr gut ankommen. Alle sind dann wirklich mit Feuer & Flamme dabei.
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Dass Schwertschmieden ein Volltreffer bei allen Altersgruppen ist, glaube ich sofort. Um diesen spannenden Arbeitsort bist du wahrhaftig zu beneiden!
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Das Schmieden und selbstverständlich auch das Schwert wecken archetypische, kulturelle Verbindungen …
Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Klostergebäude, und ich wohne in nur siebenminütiger, fußläufiger Entfernung davon. Ich empfinde es als Privileg, dort arbeiten zu dürfen.
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