Die Dorfdoku geht endlich weiter.
Lange hat es gedauert (die letzte Aktualisierung gab es im Juni 2016), und viel hat sich seitdem getan. Fotografiert habe ich wohl immer wieder – nur für die anschließende Auswahl und so weiter fehlte es an Zeit. Jetzt gibt es Neuigkeiten in allen Rubriken zu sehen. Schaut selbst, ob das Dorf in der Mauser schöner geworden ist.
Hallo Ule,
war gerade meine Mutter besuchen…in Lüdinghausen…und da hätte ich ein ähnliches Foto machen können…die Mitte der Kleinstadt verwaist während drumherum endlose Reihen von mehr oder weniger originellen Wohnhäuser die ehemaligen Ackerflächen besetzen…die Stadt ist jetzt zwar fast doppelt so gross wie vor 20 Jahren…allerdings ist es keine Stadt mehr sondern ein Krebsgeschwür um ein ehemaliges Zentrum herum…und selbst ich als Hamburger bin erschrocken über den Autoverkehr der dort herscht…einkaufen fährt man ganz amerikanisch mit dem Auto ins Einkaufszentrum neben MC.Donalds an der Ausfallstrasse…ebenso werden die Kinder mit dem Wagen zur Schule gebracht…da musst du bei deinem Strassenthema noch nachbessern…es fehlt ein Bild der morgendlich-abendlichen Stauautokolonne….
LG Jürgen
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Moin Jürgen,
diese Entwicklung ist wirklich erschreckend: Uniformität in der Architektur (ich mag den Begriff hier kaum verwenden) und die Mutation des rechten Beins zum Gaspedal-Adapter.
Was „mein“ dokumentiertes Baugebiet betrifft: hier werden barrierefreie Häuser für alte Menschen gebaut, also eine Siedlung als Seniorenresidenz. Da wird der rollende Verkehr wohl eines Tages von Pflegediensten dominiert.
Die Tendenz, alles per Auto zu erledigen, besteht ebenso in traditionellen Wohngebieten – Schulneubauten werden wohl am besten mit PKW-Zubringer bis an die Klassenräume geplant.
Hab ein vergnügliches Pfingstwochenende und sei herzlich gegrüßt aus dem Münsterland.
Ule
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Das entspricht auch meiner Erfahrung: Förderungsprogramme für umweltgerechte Renovierung decken ziemlich genau die entstehenden Kosten.
Natürlich bedeutet das Wirtschaftsförderung. Aber wenn damit gleichzeitig gefördert wird, dass fossile Brennstoffe eingespart werden, profitiert gleichzeitig die Erde. Oder besser: sie täte es, wenn gleichzeitig der Einsatz ökologisch verträglicher Baumaterialien damit eingefordert würde. Und das ist leider nicht der Fall, anscheinend in Deutschland wie in Österreich, vermutlich ebenfalls anderswo.
Und immer, immer, immer wird gepflastert und vergiftet.
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Ich muß mir deine anderen Beiträge noch ansehen. Nee, solche Neubaugebiete bringen oft Eintönigkeit mit sich. Es ist halt nichts gewachsenes. So wie früher (als mehr Lametta war ;-). Da kam ein Haus nach dem anderen, nach und nach und nicht auf einmal. Erst gestern bin ich durch eine Straße mit Neubauten geradelt, die man zeitgleich aus dem Boden gestampft hat. Es ist total steril dort. Tot ! So extrem wird es hier sicher nicht. Der neue Teil wird wahrscheinlich zusammenwachsen. Aber es ist so schade, wenn man den Vergleich zu früher hat. Früher war eben doch mehr Lametta !!! Und mehr Individualität ?….hm….
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Du hast schon recht – aber die Rahmenbedingungen sind heute eben andere. Alles geht schneller (muss teilweise vielleicht auch? weil es kann, weil die Menschen mehr, ergo die Katastrophen größer …). Aber auch die Rahmenbedingungen sind menschengemacht. Und es gibt vereinzelte Beispiele, dass es auch ohne Uniformität und Vollverpflasterung möglich ist, moderne Raumentwicklung zu verwirklichen.
Aber solange kapital vor sozial geht, wird das wohl nix als Normalfall.
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Wie du sagst, es muß schnell gehen und dann gibts diese Quick-and-dirty Lösungen, haha…Schade, später bedauert man so manches vermutlich. Die 70er Jahre Hochhausbauten möchte man heute doch gerne missen !!
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Ich frag mich oft, warum wir Menschen immer wieder erst klug werden, wenn es zu spät ist. Wie viele Leute haben zum Beispiel vor dem Bau von Atomkraftwerken gewarnt – und heute weiß niemand, wohin mit dem Müll. Dagegen sind so ein paar Häuschen regelrecht harmlose Kleinigkeiten.
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Da hast du vollkommen recht. Vor dem Atommüll verschließt man ja jetzt noch die Augen ! Der Mensch ist ein seltsames Tier ! Anderes Beispiel: die derzeitige Wärmedämmung. Es wird gedämmt wie blöd, wohin später einmal mit dem Sondermüll Styropor, darüber machen sich die wenigsten Leute Gedanken. Erst mal alles raushauen…und dann noch bis zur totalen Überisolierung. Prost !
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Es geht doch bei alle dem nicht um die Menschen, sondern nur ums Geld. Hier in Österreich sind, nachdem Styropor für Hausisolierungen staatlich gefördert wurde, die Preise um den Satz der Förderung angestiegen – ergo die Wirtschaft wird gefördert, nicht der Häuslebauer! Dasselbe kann man bei allen anderen Förderungen beobachten, das geht sogar soweit, dass Wasserkraftwerke in Naturschutzgebieten bebaut werden, die nur mit der staatlichen Ökostromförderung rentabel sind (aktuelles Thema Kamptal).
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So siehts wohl leider aus, daß es immer wieder auf das Geld und die Abschöpfung der Ressourcen hinausläuft..Wasserkraftwerke im Naturschutzgebiet ?? Sowas gibts ? – naja, nichts ist unmöglich – leider !!! Schlimm finde ich dabei immer das kurzfristige denken. Abschöpfen und auf Wiedersehen…
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Nö. Schöner sieht das nicht aus. Und es fehlen noch die Schotterbeete… 😦
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Die kommen bestimmt noch, mach dir keine Sorgen!
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Stimmt, es ist wohl fest damit zu rechnen.
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Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Dorf schöner wird. Enge Straße, die Häuser im gleichen Baustil, dicht aneinander geklatscht und entsprechend winzige Grundstücke – das wirkt nicht gerade lebendig.
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Im Moment sieht es so aus, als könntest du recht haben. Im Vergleich zu 2013 zeigt sich alles schon sehr zugepflastert. Und es geht weiter; ich bin gespannt, wie sich das Gebiet in weiteren drei Jahren präsentieren wird. Ich fotografiere weiter – auch wenn die Fotos etwas eintönig werden: wegen der Vergleichbarkeit über die Zeit immer weitgehend gleiche Perspektive, und noch’n Haus, und noch’n Haus etc.
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